Abschluss umstrittener Forstwegsanierung in Birkenfeld vorgestellt: Zusatz-Untersuchungen verbucht Bürgermeister als „Demokratiekosten“
Birkenfeld. Bei einem Vor-Ort-Termin im Wald unterhalb der Landesstraße von Birkenfeld nach Straubenhardt haben das Landratsamt des Enzkreises und die Gemeinde Birkenfeld am Dienstagnachmittag das Ergebnis der Sanierung des Laiserwegs vorgestellt, um die es heftigen Streit gegeben hatte.
Zuerst war der überdimensionierte Ausbau kritisiert worden, dann kam der Verdacht auf, der verwendete Schotter entspreche nicht der Ausschreibung und es sei darüber hinaus unzulässiges Aushubmaterial vergraben worden. Kritiker hatten ohne Abstimmung mit der Gemeinde eigene Proben genommen, um dies zu dokumentieren.
Zuletzt hatte Birkenfeld deshalb ein Ingenieurbüro und einen eigenen Wegesachverständigen eingeschaltet, der noch einmal Proben nehmen und prüfen sollte, ob der Bau des Laiserwegs der Ausschreibung entsprechend ausgeführt wurde. Deren Erkenntnis zufolge sei das verwendete Schottermaterial, das für den Unterbau verwendet wurde, „völlig in Ordnung“, so Bürgermeister Martin Steiner. Es stamme wie vom beauftragten Bauunternehmen angegeben aus dem Kelterner NSN-Steinbruch.
Bei Bodenproben sei zwar punktuell Fremdmaterial gefunden worden, es sei aber nicht mit Sicherheit festzustellen, ob es im Zuge der Baumaßnahmen eingebracht worden sei, so Steiner. Es könne sich auch um illegale Schuttentsorgung eines Dritten gehandelt haben. Ein in 80 Zentimetern Tiefe gefundener Asphaltbrocken könnte von einer früheren Befestigung des Wegs stammen.
Das Fazit jedenfalls: „Die Abnahme ist erfolgt, wir haben lediglich kleinere Nachbesserungen veranlasst“, so Steiner. Auch den Tragfähigkeitstest im Rahmen einer LKW-Befahrung habe der Weg bestanden. „Es war ein sehr großer Aufwand, aber jetzt ist alles sauber aufgearbeitet“, zeigte sich Hilde Neidhardt, die scheidende Forstdezernentin des Enzkreises, zufrieden. Und auch Steiner betonte: „Hier wurde nichts unter den Teppich, beziehungsweise unter die Schotterfläche gekehrt.“
Die Transparenz habe allerdings auch ihren Preis gehabt. Rund 5500 Euro für Gutachter habe die Gemeinde aufgrund der zusätzlichen Untersuchungen zu tragen, so Steiner, der dies als „Demokratiekosten“ verbuchte.
Insgesamt habe die Maßnahme rund 70.000 Euro gekostet, die Förderung des Landes liege bei 70 Prozent.
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