Birkenfeld
Birkenfeld -  15.07.2018
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Bunte Vielfalt im „Hühnerglück“

Heiß und bunt war es auf dem „Sommerkunstmarkt der schönen Dinge“ auf der Wiese hinterm Café „Hühnerglück“ in Gräfenhausen. 33 professionelle Kunsthandwerker aus dem überregionalen Raum, aber auch aus Belgien, Wales und den Niederlanden präsentierten ihre eindrucksvollen Arbeiten unter weißen Zeltdächern. Bei über 30 Grad Celsius mussten manche Aussteller ab und zu ein kühleres Plätzchen aufsuchen, etwa unter den Apfel- und Nussbäumen beim Café. Dort genossen viele Besucher die Sommercocktails, Eiskaffees und Kuchen aus Eiern vom Hof, die schon nach zwei Stunden ausgingen.

500 Gäste waren es zu diesem Zeitpunkt, bis zum Ende des zweiten Markttages erwartete Gudrun Müller 2000 Besucher. Die „Hühnerglück“-Betreiberin hatte die Idee zum Sommerkunstmarkt, führte bereits vor fünf Jahren einen solchen auf dem Betriebshof durch und nun erstmals beim Café gegenüber Müllers Maislabyrinth in Gräfenhausen. Der 1,5 Hektar große Irrgarten mit 2,3 Kilometer langen Wegen, Aussichtsplattform und 1,80 Meter hohem Mais wurde parallel eröffnet. Zudem gab es einen kleinen Streichelzoo mit Ziegen, um den sich Fine (9), Dorina (10) und Max (11) aus Arnbach kümmerten. Die Kinder hatten extra Becher mit Ziegenfutter gestaltet.

Das Angebot auf dem Markt, der im Team von Müller und Goldschmiedin Martina Schreiber organisiert wurde, erstreckte sich von Schmuck über Gartenskulpturen, seidenen Schals, Seifen und Sommerhüten bis zu italienischem Mandelgebäck und Dips. Heike Rechner aus dem Kreis Böblingen bot originelle „Upcycling“-Taschen und Portemonnaies aus Jeans, bei denen die Hosen- zur Seitentasche wird. Harry Martin, früher Illustrator, graviert Tiere, Stern- und Schriftzeichen in weichen Speckstein. „Ich zeichne in den Stein“, erzählte der Bildhauer aus Bruchsal. Gegenüber hatte Künstlerschmied Wolfgang Ax seinen Stand mit teils metergroßen Eisenfiguren auf 400 Jahre alten Eichen-Stelen.

Aus Schwann kamen Marco Künert und Oliver Baumann, die gedrechselte Schalen, Pfeffermühlen oder Pilze präsentierten. Einige Aussteller hatten extra etwas Passendes zum Hühnerhof kreiert, Monika Marx aus dem Saarland zum Beispiel. Die Designerin stellte Unikatschmuck aus verschiedenfarbigem Glas aus, darunter eine Serie mit Hühner- und Spiegelei-Anhängern. Auch Claudia Heine aus Brackenheim hatte bunt bemalte Hennen, Katzen und Ziegen aus Kunststoff im Gepäck. Handgetöpfert waren die Gackertiere auch hängend am Stuhl und sitzend in einer Bettpfanne anzutreffen. Diese stammten von Elke Geide und wurden zugunsten eines Projekts mit strafanfälligen, drogenabhängigen Jugendlichen verkauft.

„So eine kulturelle Veranstaltung hat im Dorf gefehlt“, sagte Müller und freute sich über die tolle Resonanz. Das idyllisch-ländliche Ambiente kam bei Besuchern und Ausstellern gleichermaßen gut an.

Autor: ANITA MOLNAR