Birkenfeld
Birkenfeld -  02.03.2019
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Denkwürdige Sitzung

„Wir von der Verwaltung haben nichts mehr. Wenn Sie noch was haben – wir hätten noch Zeit …“ Mit diesen Worten und einem Grinsen richtete sich Birkenfelds Bürgermeister Martin Steiner am Dienstagabend beim letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ an die Gemeinderäte – nach nur 45 Minuten. Die Tagesordnung der Sitzung Ende Januar hatte Steiner so vollgepackt, dass erst nach knapp vier Stunden gegen 23 Uhr Schluss war. Das hatte bei vielen Gemeinderäten für ziemliche Verstimmung gesorgt.

Nun staunte und lobte CDU-Fraktionssprecher Hartmut Ochner: „Das war die kürzeste Sitzung in ihrer gesamten Amtszeit.“ Und Steiner entgegnete: „Möglicherweise die kürzeste, aber sicher nicht die letzte.“ Immerhin dauere seine erste Amtszeit noch bis 31. Juli. Und geht es nach Steiner, soll nach acht Jahren keineswegs Schluss sein. Am vergangenen Samstag hatte er sich als erster Kandidat für die Bürgermeisterwahl am 5. Mai beworben.

Und noch etwas machte die jüngste Sitzung denkwürdig: Grünen-Gemeinderat und Kreisrat Joachim Wildenmann schloss sich Steiners Kritik an den Plänen des Enzkreises zur Radwegführung und zum Doppelkreisel an der Regelbaumstraße ohne Einschränkung an. „Was Sie fordern, findet meine volle Unterstützung“, sagte Wildenmann, der sonst mit der Verwaltung und der Rathausspitze eher hart ins Gericht geht. Steiner konnte sich deshalb einen Seitenhieb nicht verkneifen und merkte zur unverhofften Einigkeit süffisant an: „Das will ich im Protokoll haben.“ Sven Bernhagen