Birkenfeld
Birkenfeld -  18.09.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Müller Fleisch weist Vorwürfe der Mitarbeiterbespitzelung vom „Spiegel“-Magazin zurück

Birkenfeld. Die Unruhen um den Birkenfelder Schlachthof Müller Fleisch wollen kein Ende nehmen. Dem „Spiegel“ gegenüber behaupten mehrere Mitarbeiter der Firma, dass sie unrechtmäßig bei der Arbeit mit Kameras überwacht wurden. Diese Anschuldigungen weist das Unternehmen als „frei erfunden“ zurück.

Laut Informationen des „Spiegel“ seien rund 60 Kameras in „produktionsnahen Bereichen“ in der Firma installiert. Die Aufnahmen der Videoüberwachung könne die Geschäftsleitung in ihren Büros verfolgen, heißt es weiter. Das würde dazu führen, dass leitende Mitarbeiter „vermeintliche Trödler“ bei der Arbeit ermahnten.

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast kennt den Bericht schon – und zeigt sich besorgt: „Die Vorwürfe, die im „Spiegel“ stehen, sind schwerwiegend. Mir liegt der Bericht seit Kurzem vor. Ich erwarte vollumfängliche Aufklärung und werde die vorliegenden Informationen auswerten“, so Mast: „Der Schutz der Persönlichkeitsrechte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein sehr hohes Gut. Dafür gibt es klare Regeln und Vorschriften.“

„Vorwürfe des ‚Spiegel‘, dass die Geschäftsführung Arbeitsleistung von Mitarbeitern über die Videoaufnahmen kontrollierten, sind frei erfunden.“

Die Firma Müller Fleisch in einer Pressemitteilung

Laut Müller Fleisch würden diese Regeln aber eingehalten. „Beim Unternehmen Müller Fleisch wird seit 2018 ein mit externen Datenschutzexperten, lokalen Veterinärbehörden und dem Betriebsrat abgestimmtes Sicherheitskonzept umgesetzt. Danach können sicherheits- und tierschutzrelevante Bereiche im Unternehmen videoüberwacht und eingeschränkt kontrolliert werden“, schreibt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die vom „Spiegel“ veröffentlichte Geschichte entbehre „jeder Grundlage“. Die Kameras seien vor allem installiert worden, „nachdem öfter Ware gestohlen worden war.“

Im „Spiegel“ äußert sich auch der Landesbeauftragte für Datenschutz in Baden-Württemberg, Stefan Brink: „Wenn Mitarbeiter, wie es hier scheint, in erheblichem Umfang während der Arbeitszeit überwacht werden, ist das rechtswidrig.“

„Die Vorwürfe, die im Spiegel stehen, sind schwerwiegend. Mir liegt der Bericht seit Kurzem vor. Ich erwarte vollumfängliche Aufklärung und werde die vorliegenden Informationen auswerten. Der Schutz der Persönlichkeitsrechte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein sehr hohes Gut. Dafür gibt es klare Regeln und Vorschriften.“

Katja Mast, Bundestagsabgeordnete für Pforzheim und den Enzkreis

Autor: heg