Musikalische Reise durch Europa: Dresdner Kapellsolisten sorgen für Feststimmung
Birkenfeld. Von London nach Venedig, Bologna und Rom führt die musikalische Reise zum Abschluss der Saison: Die Dresdner Kapellsolisten haben beim letzten Konzert der Reihe Musik aus Dresden in diesem Jahr ein festliches Programm mit Werken von Händel, Vivaldi und Corelli zusammengestellt – und damit das Publikum in der gut besuchten evangelischen Kirche Birkenfeld begeistert.
Herausragend besonders die erste Geigerin Susanne Branny, die in Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ einen bemerkenswerten „Winter“ darbietet – temperamentvoll, virtuos und dynamisch nuanciert. Nach einem kälteklirrenden Einstieg braust die Solistin plötzlich über die Saiten, so stürmisch wie der Wind vor der Kirche. Ein malerisches Kamin-Largo lässt wieder zu Atem kommen, bevor Branny beim kontrastvollen Schluss-Allegro mit erneut rasanten Läufen glänzt. Bravos und stürmischer Applaus für die meisterhafte Leistung der Violinistin und des Ensembles: Jörg Kettmann, Emanuel Held (Violinen), Cornelia Schumann (Viola), Andreas Priebst (Cello), Helmut Branny (Kontrabass) und Judit Iszak (Cembalo). Ein weiterer Solist beeindruckt an diesem Abend – der junge Solo-Trompeter der Staatskapelle Weimar, Viktor Spáth. Zwei Jahre wirkte er in gleicher Funktion auch in Dresden, gastierte vor einigen Jahren mit dem Dresdner Trompeten Consort schon einmal in Birkenfeld.
Warmer, leuchtender Ton
Mittags noch in Thüringen und nach dem Konzert gleich wieder zurück, erzeugt der 33-Jährige einen wunderbar warmen und leuchtenden Ton. Besonders ausdrucksvoll gelingt dem gebürtigen Ungarn dies beim langsamen Satz von Telemanns Trompetenkonzert D-Dur, den das Ensemble behutsam begleitet.
Nach leichten anfänglichen Schwierigkeiten bei Händels D-Dur-Suite versieht er die tänzerischen Sätze mit hoher Leuchtkraft. Klangvoll vor allem der feierliche Marche, der neben dem zackigen „Kampf der Windmühlen“ aus Telemanns Don-Quichotte-Suite und der einfühlsamen Melodie „Ich steh an deiner Krippen hier“ bei den Zugaben noch einmal erklingt.
Ein zauberhaftes Stück voller Liebreiz ist Vivaldis 270. Violinkonzert E-Dur, das in die Weihnachtszeit passt. Dem Jesuskind soll gehuldigt werden, erzählt der durchs Programm führende Cellist. Daher spielen alle Streicher – außer die Solistin – mit Dämpfer. Filigran und zart wirken denn auch die Ecksätze, lange Striche versehen das kurze Adagio.
Ohne Corellis Concerto grosso g-Moll für zwei Violinen, Cello, Streicher und Cembalo gibt es kein Weihnachten – zumindest nicht für die Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden, die vor allem beim Pastorale am Schluss berühren. Viel Applaus, auch fürs Blockflötenensemble der Jugendmusikschule Neuenbürg und seine Einstimmung zu Beginn.