Neues Format in Gräfenhausen: Beim Keltermarkt ist für jeden etwas dabei
Birkenfeld-Gräfenhausen. Am Freitag, 29. April, von 15 bis 19 Uhr geht es los: Teigwaren, Wurst, Mehl, Linsen, Kartoffeln, Holzofenbrot, Käse, Wildbret, Fisch, Wein, Sekt, Bier, Marmelade, Honig, Gemüse und noch vieles mehr gibt es ab sofort einmal im Monat in der alten Kelter in Gräfenhausen. Im Rahmen der Reihe „Enzkreis erleben“ wollen die Stabsstelle Klimaschutz und Kreisentwicklung und das Landwirtschaftsamt mit Unterstützung der Gemeinde und der Kelterfreunde dort einen regionalen Markt mit Erlebnischarakter schaffen.
Am Freitag wird er zum ersten Mal stattfinden. Elf Anbieter werden vertreten sein, darunter landwirtschaftliche Betriebe, Winzer, Imker, Jäger, Obstbauern, eine Seifenmanufaktur und eine Konditorei.
„Für jeden ist etwas dabei“, verspricht Hilde Neidhardt und betont: „Nachhaltigkeit soll Spaß machen.“ Die Erste Landesbeamtin des Enzkreises verweist auf die vielen Vorteile, die das neue Format in der Kelter bietet. Unter anderem sieht sie darin eine gute Gelegenheit, entspannt ins Wochenende zu kommen, die Gesichter und Betriebe hinter den Produkten kennenzulernen und interessante Gespräche zu führen. „Wir hoffen, dass das eine Institution wird.“ Neidhardt verweist auf die „GenussScheune“ in Diefenbach, wo man ein ähnliches Konzept schon einmal probiert habe – mit großem Erfolg: „Es gab kaum eine Veranstaltung, bei der wir so viele positive Rückmeldungen hatten.“
Auch in Gräfenhausen hätte es eigentlich schon vor Corona losgehen sollen. Alle hätten parat gestanden, die ersten Entwürfe für einen Flyer seien schon beauftragt gewesen, erzählt Neidhardt, doch dann habe man den Start schweren Herzens absagen müssen. Umso mehr freut man sich, dass es nach zwei Jahren Ruhepause nun endlich losgehen kann.
Auch Birkenfelds Bürgermeister Martin Steiner spricht von einem „freudigen Ereignis“ und erklärt, mit dem Keltermarkt in Gräfenhausen betrete man Neuland. Er hofft, dass das Angebot mit Leben gefüllt und angenommen wird. Wie wertvoll regionale Produkte seien, sehe man momentan auch vor dem Hintergrund internationaler Krisen. Sein Eindruck: „Im Bewusstsein der Menschen ändert sich etwas.“
Auch die Erzeuger sind mit Begeisterung dabei. Es sei eine „tolle Sache“, dass ein Format geschaffen werde, bei dem Erzeuger und Verbraucher direkt miteinander ins Gespräch kommen können, sagt etwa Horst Reiser vom gleichnamigen Bioland-Hof. Landwirtschaft und Gesellschaft hätten sich in den vergangenen Jahrzehnten immer weiter auseinandergelebt, so Reiser. „Wir freuen uns, dass wir so eine so schöne Veranstaltung hier haben“, betont Brigitte Ulrich von den Kelterfreunden, die in viel Eigenleistung die Kelter saniert haben und dort einmal jährlich ein Schaukeltern auf die Beine stellen.