Birkenfeld
Enzkreis -  25.10.2025
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Ortsmitte von Birkenfeld: Mobilitätskonzept kommt

Das Ziel: eine lebendige, verkehrsberuhigte Ortsmitte mit sicherem Verkehr bei hoher Akzeptanz von Bewohnern und Nutzern.

Erster großer, sichtbarer Schritt zur erneuerten Ortsmitte Birkenfeld mit Folgen für Verkehr und Parkplatzsituation: Die neue Markthalle in der Kirchgartenstraße am offiziellen Eröffnungstag Anfang Juni dieses Jahres. Meyer
Erster großer, sichtbarer Schritt zur erneuerten Ortsmitte Birkenfeld mit Folgen für Verkehr und Parkplatzsituation: Die neue Markthalle in der Kirchgartenstraße am offiziellen Eröffnungstag Anfang Juni dieses Jahres. Meyer Foto: Meyer

Dazu hat der Gemeinderat Birkenfeld ein Mobilitätskonzept für das Sanierungsgebiet Ortsmitte beauftragt – Kostenpunkt rund 67.000 Euro. Dabei wird am ersten Adventswochenende ein Verkehrsversuch durchgeführt, kündigte Therese Lüthi von der Rapp AG an. Das Büro hat den Auftrag erhalten. Beim Versuch werde die Hauptstraße komplett gesperrt, um dann die Auswirkungen zu untersuchen. Dies sei zentral für die Analyse und Zielableitung. Jan Currle von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung kündigte zudem an, dass der Bereich der Kirchgartenstraße bis zur Schwarzwaldhalle zusätzlich ins Sanierungsgebiet Ortsmitte aufgenommen werde. Ziel ist die große städtebauliche Neukonzeption.

Lüthi präsntierte das Vorgehen ihres Büros aus der Schweiz mit Außenstelle Freiburg beim Mobilitätskonzept. Öffentliche Parkplätze im Quartier werden unter anderem ein wichtiges Thema sein. Lüthi meinte, diese könnten womöglich zusammengefasst werden. Lösungen wie ein Parkhaus und gebündelte Stellplätze wurden erwähnt. Martin Steiner kündigte an, die Anliegen der Eltern, die sich für einen kindgerechteren und parkplatzfreien Pausenhof der Silcher-Schule einsetzen, gesondert zu behandeln und zusätzliche Mittel dafür aufzuwenden. Carsharing, Bikesharing und Leihsysteme könnten laut Lüthi ergänzt werden. Das Thema Elterntaxi tauchte in der Diskussion unter anderem auf. Bringzonen an Schulen sollten früher und unabhängig vom Mobilitätskonzept umgesetzt werden, erklärte Bürgermeister Martin Steiner auf entsprechende Nachfrage. Fußwege, Radverkehr und Anbindungen sollen verbessert, Aufenthaltsbereiche konfliktfrei gestaltet werden, sagte Lüthi.

Zahlen, Daten und Fakten müssten gesammelt werden als Grundlage für analytische Entscheidungen und Prognosen. Analysen umfassten Lärm, Schadstoffe, „Straßen- und Knotendimensionierung“ sowie Verkehrsprognosen. Expertenworkshops und Bürgerbefragungen sind Teil des Verfahrens. Fuß-, Rad- und ÖPNV-Verkehr sowie Bring- und Holverkehre würden berücksichtigt. Individual-, also Autoverkehr werde sensibel behandelt. Lüthi fragt rhetorisch: „Wie können wir guten Umgang finden, ohne ihn zu verteufeln?“ Schulverkehr und Gefahrenstellen würden analysiert, Maßnahmen zur Sicherheit entwickelt. Die Einbeziehung von Wirtschaft, ADFC und weiteren Gruppen sei vorgesehen. Befragungen der Schüler sollen im Sommer erfolgen. Die Ergebnisse des Mobilitätskonzepts sollen bis Ende 2026 vorliegen.