PZ-Serie „Die Mutmacher“: So spricht ein Pfarrer aus der Region anderen Menschen während der Corona-Krise Mut zu
Birkenfeld-Gräfenhausen. Andachten im Freien oder Predigten im Internet – was doch möglich ist auf der Suche nach einem Weg, die Menschen zu erreichen, hat während des Lockdowns sogar Mathias Kraft überrascht. Den Gräfenhäuser Pfarrer hat weniger verwundert, dass neue Formen machbar sind, sondern, dass sie angenommen werden: „Insbesondere von den Älteren.“
Die evangelische Kirche sei gezwungen gewesen, Neues auszuprobieren und habe es gemacht. Kein Beharren auf Traditionen, sondern ganz viel Kreativität habe Kraft unter seinen Kirchenmitgliedern gespürt. So bildete sich rasch ein Einkaufsdienst, um für Risikogruppen Erledigungen zu machen.
So hat der Pfarrer Predigten ausgedruckt und in den Haushalten verteilen lassen. Und so hat er erstmals Videos gedreht und ins Internet gestellt. „Es war eine herausfordernde Zeit“, sagt Kraft, der zugibt, anfangs Mitte März auch oft Bedenken gehabt zu haben. Zugleich war es an ihm, seinen Kirchenmitglieder Mut zuzusprechen.
„Da habe ich mir selbst bewusst machen müssen, dass bei aller Ungewissheit es wunderbare Konstanten im Leben gibt. Veranstaltungen und vieles mehr waren abgesagt, nicht aber die Sonne, das Lachen oder die Liebe zur Familie.“
Dass weniger manchmal mehr ist, will er sich für die Zukunft bewahren.
In der PZ-Serie „Die Mutmacher“ wollen Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen trotz aller Schwierigkeiten durch die Corona-Pandemie Optimismus verbreiten.