Birkenfeld
Birkenfeld -  26.04.2018
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Um Region verdient gemacht: Trauer um Unternehmensberater Stefan Kieffer

Keltern. Die Unterlagen, die das Landratsamt Enzkreis über seine beruflichen Aktivitäten zusammengetragen hat, füllen mehr als einen Leitz-Ordner. 2014 wurde Stefan Kieffer mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg und der IHK-Ehrenmedaille ausgezeichnet. Am Dienstag ist er im Alter von 84 Jahren gestorben.

Der Unternehmensberater aus Keltern war früher Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) Nordschwarzwald. Zupackend und hartnäckig, diskussions-, aber auch kompromissbereit“, beschrieb Landrat Karl Röckinger den Geehrten bei einer Feierstunde im Landratsamt bei der Verleihung der Staufermedaille. Sie würdigt Verdienste, die weit über die eigentlichen beruflichen Pflichten hinausgingen und über viele Jahre erbracht worden seien. „Diese Kriterien sind im Fall von Stefan Kieffer zweifellos erfüllt.“ So habe sich der zweifache Familienvater bei den Wirtschaftsjunioren und der IHK Nordschwarzwald eingebracht – als Geschäftsführer der Unternehmensberatung Kieffer& Partner GmbH sei er dafür prädestiniert gewesen.

Seinen 80. Geburtstag hatte der umtriebige Experte noch mit seinen langjährigen Weggefährten im Beratungsbüro in Ellmendingen gefeiert. Darunter der ehemalige IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Gerhard Häussler, Ex-Sparkassenchef Wolfgang Daum und der frühere Pforzheimer Oberbürgermeister Joachim Becker. Zu Kieffers Großprojekten gehörten:

Der Modellversuch „Technologieorientierte Unternehmensgründung“ – eine mehrjährige Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Forschung und Technologie. Der Nordschwarzwald war zusammen mit der Region Karlsruhe – eine von bundesweit sechs Modellregionen. Kieffer betreute beide Kammern als Projektberater.

Die Geschäftsführung der Wirtschaftsförderung Zukunftsregion Nordschwarzwald. Kieffer habe sich stets über Gebühr hinaus im Interesse und für das Wohl der Wirtschaft, für die Region und für deren positive Entwicklung und Darstellung nach außen eingesetzt, erklärte der damalige IHK-Geschäftsführer Jens Mühleisen. Kieffer entwickelte 1986 die Gesamtkonzeption zur Gründung der Wirtschaftsförderungs-GmbH und führte diese erfolgreich mit vielfältigen Aktivitäten in und außerhalb der Region. Dazu gehörte auch der gemeinsame Auftritt auf der Hannover-Messe.

Die Betreuung des Programms „Junge Innovatoren“. Dabei vertrat der Unternehmensberater die baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern im Gutachterausschuss des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung. Das Programm fördert Ausgründungen aus Universitäten, Fachhochschulen und Instituten. Über 160 High-Tech-Start-Up-Unternehmen“ konnten dadurch erfolgreich in der Wirtschaft etabliert werden.

Autor: Lothar H. Neff