Unerschrockenes Festvolk trotzt dem Wetter: Dorffest in Gräfenhausen wird zum Publikumsmagnet
Birkenfeld-Gräfenhausen. Mit einem genialen Feuerwerk, das seinesgleichen sucht, hat die Gemeinde Birkenfeld mit den Gemeinden Gräfenhausen und Obernhausen den 50-jährigen Zusammenschluss gefeiert, eingebunden in das zweite Gräfenhäuser Dorffest. Feurig übergeleitet auf das Feuerwerkspektakel hat zuvor Anika mit ihrer beeindruckenden Feuershow. Mit feurigen Ketten und Stäben begeisterte die Birkenfelderin Groß und Klein, denen bei so manchem Feuerbild der Atem stockte.

Unbeeindruckt vom Regen zeigte sich der Musikverein Birkenfeld, der von der Bühne mit schmissigen Melodien nicht nur für Stimmung sorgte, sondern auch den Fassanstich durch Bürgermeister Martin Steiner musikalisch umrahmte. Bedurfte es mit dem wasserdurchtränkten Holzhammer schon einigen Schlägen bis der Gerstensaft angezapft war, floss dagegen das "blonde Gold" um so ergiebiger am Ausschank, an dem sich die ortsansässigen Vereine abwechselnd einbrachten.
Die Regentropfen zum Tanzen brachte die Klotz-Band aus dem Raum Mühlacker, die mit ihrem rockig-poppig und souligen Repertoire einheizten. Bürgermeister Steiner zeigte sich glücklich, nach zweijähriger Coronapause wieder auf einer Bühne zu stehen, um ein Fest zu eröffnen. Dass zwei Anlässe mit einem Fest gefeiert werden, bekräftigte der Bürgermeister mit den Worten: "Einmal gut gefeiert, hält länger".
Gemeindezusammenschluss vor 50 Jahren
Gefeiert wurde das zweitägige zweite Dorffest, das nach einer langen Pause durch den Klemmer-Präsidenten und Initiator Harald Pfisterer sowie den örtlichen Vereinen 2018 wieder zum Leben erweckt wurde. Der zweite Grund war der Gemeinde-Zusammenschluss vor 50 Jahren.
"Der Weg zu dieser Gemeinde und dem Erhalt der Selbständigkeit hat wesentlich etwas mit der Bürgeranhörung im November 1971 in Gräfenhausen zu tun", bekräftigte Steiner, wo sich bei einer schwachen Wahlbeteiligung von nur 56,7 Prozent die Mehrheit für die Angliederung zu Birkenfeld und nicht zu Pforzheim entschied.
Der Weg zur neuen Gemeinde Birkenfeld wurde nach Zustimmung der beiden Gemeinderäte zum 1. Januar 1972 geebnet. Steiner begrüßte es, das Fest unter dem Motto "50 Jahre Birkenfeld, Gräfenhausen und Obernhausen", zu feiern.
Als Vertreterin des in Urlaub weilenden Landrats Bastian Rosenau, überbrachte dessen Stellvertreterin Hilde Neidhardt nicht nur die Glückwünsche des Landratsamt Enzkreis, sondern überreichte zur "Goldenen Hochzeit" der Gemeinde auch eine Spiegelstahlskulptur in Form des Enzkreises, entworfen vom Kelterner Stahlbildhauer Stefan Faust.
Bürgermeister dankt für gelungenes Dorffest
Die Erste Landesbeamtin des Enzkreises betonte, dass nicht nur die Ortsteile, die vor 51 Jahren noch dem Landkreis Calw zugehörten, zusammengewachsen sind, sondern eine Gemeinde auch von den Vereinen lebe. Begeistert vom großen Zuspruch zeigte sich auch Pfisterer, der Urvater des Gräfenhäuser Dorffestes, das zu einem richtigen Straßenfeger wurde. Die kräftigen Regengüsse, die zum Fassanstich einsetzen, bereiteten dem Klemmer-Präsidenten zunächst Sorgen.
Aber "Gräfenhäuser sind eben nicht nur ein unerschrockenes Festvolk, sondern auch wetterbeständig. Da wurden auf den Sitzbänken einfach die Schirme aufgespannt, um auf dem Trockenen zu sitzen und um die Getränke vor dem Verwässern zu schützen", bekräftigte Pfisterer.
Für das gelungene Dorffest dankte der Bürgermeister den Vereinen, Initiator Pfisterer und dem Gemeindebauhof, der nicht nur die Hütten aufstellte. Die Gemeinde unterstützte das Dorffest nicht nur großzügig, sondern sorgte auch für ein ansehnliches Rahmenprogramm mit Spielstationen und Karussell.
Als kleinen Dank an den Urvater des Festes überreicht der Schultes an Pfisterer eine Kappe mit der Aufschrift "Festsau". Auch am Sonntag wurde das Dorffest zum Anziehungspunkt. Nach der Eröffnung beim Gottesdienst mit Pfarrer Mathias Kraft sorgten die Regenbogensingers vom Sängerbund sowie die Band "Die Richtigen 3" nicht nur für Frühschoppen-Unterhaltung.