Birkenfeld
Birkenfeld -  08.04.2019
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Von den Kelten bis heute: Führung zeigt Birkenfelder Ortsgeschichte

Birkenfeld. Kelten, Römer, Österreicher. Die meisten Birkenfelder erinnern sich zwar an die 700-Jahr-Feier 2002, aber wohl kaum daran, wer in dieser Zeitspanne und darüber hinaus alles in ihrem Ort gelebt hat. Eine Führung durch das historische Rathaus gab nun Einblicke: von den ersten Siedlungsgebieten der Kelten bis zum Stadtbrand 1912.

Tatsächlich stammt das erste Dokument der Ortsgeschichte aus dem Jahr 1302 – es handelt sich um den Verkauf eines Grundstücks an das Herrenalber Kloster. Gelebt haben im Nordschwarzwald aber schon tausende Jahre zuvor die Kelten. Das größte Erzvorkommen in ganz Süddeutschland ließ sie hier sesshaft werden, erklärt Erich Kraut, der 20 Interessierte durch das Obergeschoss des alten Fachwerkhauses führte. Dort sind in drei Räumen neben keltischen Tontöpfen und Bronzeschmuck auch andere imposante Zeugnisse der Stadt, wie ein 15 Zentimeter dickes Inventarbuch von 1779 oder eine steinerne Statue aus dem frühen Mittelalter ausgestellt.

Schwerter der Alemannen

Auch Schwerter und Ringe liegen dort in den Vitrinen, die die Alemannen nach dem Abzug der Römer und der Überwindung des Limes im dritten Jahrhundert in die Gegend brachten. 1946 wurden deren Zeugnisse erstmals am heutigen Kreisverkehr Richtung Neuenbürg, in der Nähe des „Pulvers Pub“ ausgegraben. Zwischen 2002 und 2004 fanden Archäologen am alten Turnplatz insgesamt 88 alemannische Gräber.

Es folgte die Christianisierung, die Aufteilung zwischen Baden und Württemberg und eine kurze Regentschaft der Habsburger. 1912 brannte ein gesamter Ortskomplex nieder. „Das Feuer wurde bestimmt von einem Brötzinger gelegt“, witzelt ein Besucher.

Der nächste Vortrag findet am 30. Juni statt. Dann spricht Horst Gabel über Birkenfeld in den 1960er Jahren.

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Autor: Constantin Hegel