8000 Exponate im neuen Heimatarchiv gesammelt
Eisingen. Im Obergeschoss des Eisinger Rathauses hat Andreas Überschaer das jetzt öffentlich zugängliche Heimatarchiv mit Bürgermeister Thomas Karst eröffnet. Karst dankte Überschaer für die enorme Leistung, die unzählige Arbeitsstunden und auch finanziellen Einsatz gekostet habe. Die Gemeinde stelle dafür gerne Räume in der ehemaligen Ratschreiberwohnung zur Verfügung.
Überschaer hat an seiner Idee schon seit 1988 gearbeitet und durch seine Nachforschungen in der Zwischenzeit 8000 Exponate in seinem privaten Archiv zusammengetragen. Darunter etwa jeweils 1000 Schriften, Bücher und Hefte. Auch zahlreiche Fotos mit Personen, Szenen aus der Landwirtschaft und dem Weinbau sowie aus dem Ortsbild, die teilweise bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückreichen, hat Überschaer gesammelt.
All diese Dinge können jetzt im Heimatarchiv von Besuchern eingesehen werden. Zudem lädt er Personen mit Ortskenntnis dazu ein, an der namentlichen Identifizierung der auf den Fotos Abgebildeten mitzuwirken. Die Exponate können kostenlos genutzt und auch ausgeliehen werden. Spenden für die Anschaffung neuer Ausstellungsstücke sind willkommen. Ebenso ist Überschaer an weiteren Fotoaufnahmen und Gegenständen aus „Alt-Eisingen“ interessiert.
Den Ausbau des Archivs zu einem späteren Museum hat der 66-jährige Heimatforscher auch ins Auge gefasst. Im Jahr 1987 ist Überschaer mit Ehefrau Elke nach Eisingen übergesiedelt. „Endlich wieder im Dorf“, hatte er damals gesagt. Die Heimatliebe habe er von seinem Vater Hans-Joachim, einem Dorfschullehrer im Nordschwarzwald geerbt, sagt Überschaer.
Der Heimatforscher war in Eisingen ehrenamtlich sehr aktiv. So gründete er in Sachen Kultur und Gemeindepolitik die „ABE – Aktive Bürger Eisingen“, deren Vorsitzender er bis heute ist. Überschaer war zudem von 1994 bis 2014 Mitglied des Gemeinderats. In den vergangenen fünf Jahren führte er als Vorsitzender den DRK Ortsverein Eisingen.
Für seine Nachforschungen war er in allen einschlägigen Archiven des Landes und darüber hinaus, vom Kloster Lorch bis zum Konstanzer Stadtarchiv, unterwegs. Er kaufte zahlreiche Heimat- und Ortssippenbücher und was er sonst noch Geschichtliches mit Bezug auf Eisingen auftreiben konnte.
Auch besuchte er Orte, die einen ähnlichen Namensursprung haben, wie Eisingen bei Würzburg, Usingen, Jesingen oder Essingen. Bisher hat Überschaer drei Broschüren herausgegeben: „Der Name Eisingen und Eisinger Namen“, „Sagen, Geschichten und Erzählungen“ sowie „Die Eisinger Cyrakus-Glocke von 1493“. Sein Fernziel ist es, diese und weitere Themen in einem Heimatbuch zusammenzufassen.
Das Archiv soll künftig zweimal im Monat donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr geöffnet sein.