Kirchenkonzert „Taktwechsel im Advent“ in Eisingen bietet vielfältiges Programm
Eisingen. Es war ein festliches Konzert für alle. Und weil nicht nur besinnliche Werke zur Vorweihnacht in der evangelischen Kirche von Eisingen erklingen sollten, entschieden die Veranstalter sich für ein buntes Programm unter dem bezeichnenden Titel „Taktwechsel im Advent“.
Das moderne Arrangement etwa von „Tochter Zion“ entwickelte im reichen Bläsersatz, wie er vom Posaunenchor Eisingen unter der Leitung von Ralf Kunzmann dargeboten wurde, einen neuen Reiz, und ein moderner Klassiker wie José Felicianos „Feliz Navidad“ behielt auch in der flotten Bearbeitung für Blechbläser seinen Charakter als beschwingtes Weihnachtslied. Die Leistung des Ensembles, das sich aus Amateurmusikern unterschiedlichen Alters zusammensetzt, mag hier und da nicht ganz vollkommen gewesen sein. Aber die Mitwirkung dieser Truppe ist doch allemal ein schönes Beispiel für engagierte, begeisterte Musikpflege in Eisingen.
Die Höhepunkte des Abends setzte zweifellos der international gefeierte Trompeter Reinhold Friedrich, der seit 1989 auch eine Professur an der Karlsruher Musikhochschule innehat. Seine Interpretation der Trompetenkonzerte von Leopold Mozart und Giuseppe Tartini war ein musikalischer, künstlerischer und nicht zuletzt spieltechnischer Hochgenuss. Friedrich spielte in Eisingen auf einer „Piccolotrompete“, deren heller, an einen Silberstrahl erinnernder Klang in den vorgestellten Stücken besonders wirkungsvoll zur Geltung kam. Ob im fließenden Piano des Tartini-Andante, im sprühenden Feuerwerk des Rondo oder in den vertrackten Läufen und Trillern bei Mozarts Allegro – Friedrich begeisterte das Publikum durch die außerordentliche Kunst seines Spiels und bedankte sich für den frenetischen Beifall auch mit einer haarsträubend virtuosen Version von Bachs 2. Brandenburgischem Konzert.
Zwei vorzügliche Pianisten ergänzten das vielseitige Programm. Eriko Takezawa und Robert Domingos spielten vierhändig die anspruchsvolle Klaviersonate in D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart und glänzten durch animierten Spielwitz. Die Stücke aus der „Nußknacker“-Ballettsuite gerieten ihnen zwar bisweilen ein wenig zu wuchtig und tanzfern, aber in der populären „Petersburger Schlittenfahrt“ bewies das gut eingespielte Duo eine attraktive Mischung von Humor und Bravour.
Für besinnliche Momente sorgte in kleinen eingeschobenen Textbeiträgen Anima Wittum mit Betrachtungen zur „Vergebung als Tür zum Heil der Welt“ und zur Glücksverheißung durch Christi Geburt. Ein hübsch gemischtes „Adventsmedley“, bei dem Friedrich noch einmal den Posaunenchor durch brillante Tongirlanden verfeinerte, führte alle Mitwirkenden zu einem jahreszeitlich passenden Finale zusammen.