Eisingen -  29.10.2019
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Leserfrage: Ist die sanierte Straße zwischen Eisingen und Stein zu eng?

Ein PZ-Leser hat das Gefühl, die Landesstraße zwischen Eisingen und Stein sei nach der Sanierung enger geworden – seitdem sollen sich die Unfälle häufen.

Anwohner haben sich nach der Erneuerung der Landesstraße 621 zwischen Eisingen und Königsbach-Stein im August über eine Verengung der Fahrbahn beschwert. Die Straße sei zu einem „Unfallschwerpunkt“ ausgebaut worden. Das Regierungspräsidium in Karlsruhe (RP) weist die Vorwürfe zurück.

Die Straßenbreite sei „weitestgehend gleich geblieben“, schreibt das RP auf PZ-Nachfrage. Lediglich in zwei kurzen Abschnitten sei „die Fahrbahn geringfügig schmaler“ geworden – um 20 Zentimeter. Es handele sich aber nicht um einen Kurvenbereich. Momentan hat die Straße eine Gesamtbreite zwischen 5,60 und sechs Metern. Das RP teilt mit, dass festgelegte Richtlinien für die Breite von Landesstraßen nur für den Aus- und Neubau gelten – nicht für Sanierungen.

Die Anwohner sprechen von häufigeren Unfällen, vor allem von abgefahrenen Lastwagen-Außenspiegeln, die am Straßenrand liegen. Die großen Fahrzeuge kämen kaum aneinander vorbei, schreiben sie der PZ. Dadurch seien auch „die Seitenstreifen tief mit Reifenspuren eingefahren“.

Bei der Sanierung wurden laut RP auch Schutzplanken mit einem Unterfahrschutz für Motorradfahrer montiert. „Daher wirkt die Straße in diesen Bereichen schmaler als vorher.“ Dass es zu mehr Unfällen komme, könne das Regierungspräsidium nicht bestätigen. „Auch aus Gesprächen mit der Gemeinde wurde bisher nicht über Unfälle berichtet“, schreibt die Behörde. Für die Reifenspuren neben der Straße seien augenscheinlich landwirtschaftliche Fahrzeuge verantwortlich.

Auch die Polizei kann keinen Unfallschwerpunkt erkennen – im Gegenteil: „Wir haben in den beiden Jahren 2018 und 2019 keinen einzigen Unfall auf der Strecke registriert“, sagt Polizei-Pressesprecher Dieter Werner. Nicht in der Statistik erfasst seien aber kleinere Sachbeschädigungen, wie etwa ein abgefahrener Außenspiegel. Außer, jemand begehe bei der Tat Fahrerflucht, was hier offensichtlich nicht der Fall war.

Trotzdem sind die Anwohner beunruhigt: „Wir haben seit der Fertigstellung ein ungutes Gefühl beim Befahren dieser Strecke und sind mit dieser Einschätzung nicht alleine“, teilen sie mit. „Als ganz schlimm empfinden wir das Aufheben der Geschwindigkeitsbegrenzung (zuvor Tempo 70).“ Dieses Limit war laut RP nur eine Folge der vorhandenen Schäden. „Da die Fahrbahnschäden beseitigt sind, wurde diese Beschilderung entfernt.“

Autor: Constantin Hegel