Eisingen -  28.07.2019
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Sicherung der Wasserversorgung

Bei der ersten Arbeitssitzung des neuen Gemeinderates war die langfristige Sicherung der Eisinger Trinkwasserversorgung ein wichtiges Thema. Wie Bürgermeister Thomas Karst eingangs erinnerte, wurde aufgrund der Erfahrungen mit der Trockenheit der Jahre 2016/2017 bereits Ende 2017 ein Strukturgutachten in Auftrag gegeben, das die Möglichkeiten einer dauerhaften Erhöhung der Versorgungssicherheit untersuchen und Lösungswege aufzeigen soll.

Martin Leuze vom gleichnamigen Karlsruher Ingenieurbüro gab dem Gremium einen Überblick über den derzeitigen Stand der Untersuchungen. Das Eisinger Trinkwasser kommt ausschließlich aus der Gennenbachquelle, deren Quellfassung auf Steiner Gemarkung liegt. Dafür besteht ein Wasserrecht in Höhe von 20 „Sekundenlitern“ (l/s), umgerechnet 1700 Kubikmeter täglich (m³/Tag).

Leuze hat ermittelt, dass die Quellschüttung im langjährigen Mittel bei 55 l/s oder 4750 m³/Tag liegt. Im September 2018 ist sie auf 17 l/s oder 1470 m³/Tag zurückgegangen. Da für die Wasserenthärtungsanlage selbst zwei Sekundenliter benötigt werden, standen nur noch 15 Sekundenliter oder 1300 m³ effektiv zur Verfügung. Das reiche für einen mittleren Tagesverbrauch. Doch bei einem maximalen Tagesverbrauch von 1360 m³ und gleichzeitig geringer Schüttung bestehe eine leichte Unterdeckung. Das Resümee von Leuze: „Bei weiterem dauerhaften Rückgang der Quellschüttung besteht die Gefahr von temporären Versorgungsengpässen.“ Laut Wassermeister Joachim Grimm liegt die Schüttung momentan bei etwas über 30 Sekundenlitern.

Bei den Lösungsmöglichkeiten machte Leuze deutlich, dass ein Anschluss an die Bodenseewasserversorgung nach deren Auskunft in einem Zeithorizont von zehn Jahren nicht möglich ist. Auch von den Nachbarkommunen Bretten, Pforzheim, Ispringen und Kämpfelbach kann kein Trinkwasser bezogen werden. Über eine bestehende Verbindungsleitung zwischen der Gennenbachquelle und dem Versorgungsnetz in Stein könnte nur im Notfall eine kurzfristige Überbrückung erfolgen. Es bleibe daher nur die Erschließung weiterer Wasservorkommen auf Eisinger Gemarkung.

Ob und inwieweit das überhaupt möglich ist, soll in einem weiteren Gutachten durch das Ingenieurbüro Hansjörg Fader, Karlsruhe, untersucht werden. Der Gemeinderat stimmte der Auftragsvergabe in Höhe von 10 000 Euro zu.

Autor: Manfred Schott | Eisingen