Zu wenig Niederschlag: Bauern aus der Region wünschen sich Regen
Enzkreis/Eisingen/Wiernsheim. Hoch Xaver bringt in dieser Woche viel Sonne und Temperaturen bis zu 30 Grad. Was für Verbraucher verlockend klingt und ihn paradiesische Zeiten im Eiscafé verbringen lässt, bereitet Landwirten aktuell Kopfzerbrechen. Denn es fehlt ein ordentlicher Landregen.
Im April und Mai gab es bereits Hitzerekorde und der zurückliegende Monat entpuppte sich sogar als heißester Monat seit 1889. Bauernpräsident Joachim Rukwied warnte denn dieser Tage auch vor Trockenschäden beim Getreide. Zwar sei es für ein Gesamtbild noch zu früh. Aber wenn die Hitze sich so weiter entwickele, müsse mit Problemen gerechnet werden.
Ulrich Hauser aus Eisingen, der Vorsitzende des Bauernverbands Enzkreis, ist allerdings nicht ganz so alarmiert, wie der Präsident des Landesbauernverbandes Baden-Württemberg, der auch Chef des Deutschen Bauernverbandes ist. Für den Enzkreis müsse man sehr differenzierte Aussagen treffen. Vorzugsweise an ungünstigeren Standorten sei mit schlechteren Qualitäten zu rechnen, was auf die Trockenheit zurückzuführen sei. An anderer Stelle entwickle sich das Getreide normal. Landwirte hätten unter Umständen die Herausforderung, ungleiche Bestände bewirtschaften zu müssen.
Auf Starkregen können die Bauern aber verzichten. Die ausgetrockneten Böden könnten diese lokalen, sintflutartigen Wassermassen nicht aufnehmen. Hautnah erlebt hat das der Iptinger Landwirt Frank Bäuerle beim verheerenden Unwetter am vergangenen Freitag im östlichen Enzkreis. Bäuerle schildert, dass die Wassermassen vom Hegberg aus in Richtung seiner tieferliegenden Felder auf dem Sonnenhaldenhof geflossen seien und dabei Schlamm und Äste mitgerissen haben. Der dort angebaute Mais habe zwar nur minimal Schaden genommen. Dafür sei so manche Futterwiese total verdreckt worden.
Apropos: Des einen Freud ist des anderen Leid. Während die Landwirte unter den Hitzegraden beim Getreide leiden, haben sich die Winzer über die warmen Monate April und Mai gefreut. Dies unterstreicht Otto Keller vom gleichnamigen Weingut aus Eisingen. Seit Wochen springe man nur noch umeinander, denn im Weinberg wachse es wie verrückt. Bereits frühmorgens gehe es raus und abends noch einmal, bis es Nacht werde. Keller bilanziert: „Bislang läuft bei uns Winzern alles optimal.“
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