23 Jahre im Dienste der Volksbank Pforzheim: Rainer Kunadt wird 75
Engelsbrand. Überraschungsgast Jay Alexander brachte es bei der Verabschiedung im Mai 2009 stimmgewaltig auf den Punkt: „Freunde, das Leben ist lebenswert“.
Rainer Kunadt stand fast 23 Jahre im Dienste der Volksbank Pforzheim. „Keine Angst, ich falle jetzt nicht in ein schwarzes Loch“, versicherte damals der scheidende Vorstandschef, der heute bei bester Gesundheit seinen 75. Geburtstag feiert. Rainer Kunadt hatte das Volksbank-Schiff sicher auch durch die stürmische Zeit der Finanzkrise gesteuert. Gerhard Hofmann, Vorstandsmitglied im Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, würdigte damals die Leistung des Pforzheimer Bankchefs, der ein gut bestelltes Haus hinterlasse. Wenn einige renditegläubige Finanzjongleure schon wieder Dollarzeichen in den Augen hätten, so sei das eine überaus gefährliche Entwicklung, machte Hofmann deutlich. Volks- und Raiffeisenbanken stünden auch deshalb so gut da, weil sie einen viel geringeren „Risiko-Appetit“ hätten.
Die möglichen Risiken hatte Rainer Kunadt stets im Blick. Seriosität und Glaubwürdigkeit haben sein Schaffen geprägt. Zudem gilt er als ein Motor der Fusion der badischen und württembergischen Genossenschaftsverbände und hatte – um dieses Ziel zu erreichen – seinen Vertrag als Volksbank-Chef um ein Jahr verlängert. Doch mit 66 war dann Schluss. Statt um Bilanzen und Zinsen kümmert sich der Jubilar seither mit viel Einsatz um Haus und Garten in Engelsbrand. Auch die Enkelkinder sind häufig zu Besuch und halten das Ehepaar Kunadt entsprechend auf Trab. Ansonsten genießt man den Ruhestand auch gerne in alpenländischer Umgebung.
„Schatztruhe“ ist ihm wichtig
Noch immer liegt Kunadt die „Schatztruhe“ im VolksbankHaus am Herzen. Die Kindertagesstätte wurde speziell für die Betreuung von Kleinkindern von berufstätigen Müttern im Stadtgebiet geschaffen. „Vielen Familien reicht ein Verdienst nicht“, weiß der Jubilar. Deshalb hatte die von ihm mitinitiierte 1. Bürgerstiftung Pforzheim-Enz dieses Projekt noch in seiner Amtszeit realisiert. Seine persönlichen Kontakte zur Bank pflegt er weiterhin, auch wenn er seine ehrenamtlichen Mandate nach und nach abgebaut hat. Nein, reinreden will er seinen Nachfolgern im VolksbankHaus gewiss nicht. Zumal er die Genossenschaftsbank, die ihren 150. Geburtstag feiert, als zuverlässigen Partner für private und Firmenkunden in besten Händen weiß.