„Ein unvergesslicher Abend“: Classic Brass glänzen bei Auftritt in Grunbacher Nikolaus-Kirche
Engelsbrand-Grunbach. Ein volles Gotteshaus in der evangelischen Nikolaus-Kirche in Grunbach – da freute sich auch Pfarrer Kurt Fischer: „Wir schätzen sehr, dass wir solch ein bekanntes Ensemble in die Kirche einladen konnten und versprechen einen unvergesslichen Abend“, begrüßte der Geistliche das deutsch-ungarische Quintett Classic Brass. Mit dem Konzertprogramm „Viva la Musica“ erfüllte das Blechbläserensemble die Vorhersage und stellte zugleich die Attraktivität dieses Genres unter Beweis.
Die fünf Klangakrobaten – Zoltán Nagy und Jürgen Gröblehner (Trompete), Christian Fath (Horn), Szabolcs Horváth (Posaune) und Roland Krem (Tuba) eröffneten mit einem Rondeau von Jean Joseph Mouret und präsentierten dann unter der Leitung Quintett-Gründers Gröblehner eine Zeitreise mit Stücken vom Barock bis in die Moderne. Mit „Tröstet Zion“ und „Alle Tale macht hoch“ aus Händels „Messias“ ließ vor allem Posaunist Horváth aufhorchen. „Schafe können sicher weiden, wo ein guter Hirte wacht“ aus Johann Sebastian Bachs weltlicher Jagd-Kantate wurde einst für den Kurfürsten von Sachsen geschrieben und spielt auf die politischen Zustände an. Gröblehner betonte den zeitgenössischen Aspekt des Stücks. Bei der Arie der Königin der Nacht aus Mozarts „Zauberflöte“ zeigte Trompeter Zoltan Nagy sein ganzes Können, der aufgrund seiner hohen Töne von den Kollegen spaßeshalber „Sopranistin“ getauft wurde. Nach dem schwungvollen „O mio babbino caro“ (O mein lieber Papa) aus Puccinis Oper „Gianni Schicchi“ hatte Horváth bei Rossinis „Largo al Factotum“ aus dem „Barbier von Sevilla“ seinen großen Auftritt: Nicht nur mit seinen Klängen, sondern auch mit Gestik und Mimik begeisterte er das Publikum. Mit dem Allegro aus Vivaldis Concerto C-Dur ging es flott weiter, um mit Stefan Dan Nilsson „Gabriellas Song“ aus dem Film ganz lyrisch zu werden. Wie rasant fünf Blechbläser unterwegs sein können, bewiesen sie bei Rossinis La Danza und dem virtuosen Lied „O sole mio“. Zum Schluss zeigte Classic Brass mit Alfred Lauss-Linharts „Ich hol vom Himmel“, wie Blech zum Dahinschmelzen schön klingen kann. Mit donnerndem Applaus feierten die Zuhörer das Quintett, von dem Pfarrer Fischer wahrlich nicht zu viel versprochen hatte.