Engelsbrand
Engelsbrand -  16.03.2020
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Erste Etappe geschafft: Jetzt kommt das schnelle Internet in Engelsbrand

„Ich habe es noch gar nicht richtig realisiert“, sagte Bürgermeister Thomas Keller bei der anberaumten Pressekonferenz zum Thema Glasfaserausbau. Die Freude ist groß: Die Firma BBV hat ihr Soll von 973 Internet-Verträgen erreicht – insgesamt haben sich sogar 1030 Haushalte in Engelsbrand bereits dafür entschieden. Jetzt werden alle Häuser der Gemeinde mit Anschlüssen für Glasfaser erschlossen – auch die, die noch keinen Vertrag abgeschlossen haben. Alles auf Kosten der Firma. Schon in ein paar Monaten will die BBV mit den Baumaßnahmen loslegen.

So schlimm die aktuelle Corona-Krise auch sei, sagt BBV-Pressesprecher Thomas Fuchs, sie zeige auch, wie wichtig das schnelle Internet für den ländlichen Raum sei. Schließlich müssen derzeit viele Arbeitnehmer von zuhause arbeiten – und bräuchten eine dementsprechend gute Verbindung zum Netz.

Die Erleichterung ist den Beteiligten anzusehen. Und zwar darüber, dass Engelsbrand bald die erste Gemeinde im Enzkreis ist, die vollständig mit modernen Glasfaserleitungen erschlossen wird. Ein Erfolg auch für Frank Böckler und Andreas Moster, die sich mit ihrer Bürgerinitiative für das Projekt stark gemacht haben. „Das ist ein gemeinsames Konstrukt“, sagt Böckler – und lobt die Zusammenarbeit „auf Augenhöhe“ mit den Verantwortlichen der Verwaltung und der Firma BBV.

Fast schon nostalgisch blickt Bürgermeister Keller auf die vergangenen Monate zurück: „Es war mein abendliches Ritual, die aktuellen Zahlen der Verträge auf der Webseite der Bürgerinitiative abzurufen.“ Tatsächlich kamen am letzten Tag noch knapp 200 dieser Verträge dazu. Damit haben über 50 Prozent der Engelsbrander die Firma BBV und deren Internetvertrag „toni“ gewählt. „Basisdemokratischer kann man das nicht entscheiden“, so Keller.

Damit lohnt sich die Investition in den Ausbau für die Firma, die noch dieses Jahr die Bagger von schwedischen Baufirmen anrollen lassen will. „Im dritten oder vierten Quartal wollen wir beginnen“, sagt Marcus Böker, Leiter Kommunaler Netzausbau der BBV. Nach der Sanierung der Ortsdurchfahrt Salmbach kommt dann die nächste Baustelle auf die Engelsbrander zu. „Wir wollen auch diese Arbeiten so verträglich wie möglich gestalten“, sagt Keller. Nebenaufträge sollen möglichst an regionale Firmen vergeben werden, sind sich die Beteiligten einig.

Für alle, die bisher keinen Vertrag abgeschlossen haben, verlängert die BBV ihr Angebot noch bis Ende der Woche. Bei bis dahin eingereichten Verträgen fällt die Anschlussgebühr von 600 Euro (während der Bauzeit) und 1400 Euro (nach Abschluss der Bauarbeiten) weg. Neben den Leitungen möchte die Firma außerdem kostenlose Hotspots an Schulen, Kindergärten und dem Rathaus anbieten. Hinzu kommt ein dauerhaftes Ladengeschäft in Engelsbrand – die Suche nach einer geeigneten Immobilie läuft.

Es ist ein Rundumpaket, mit dem die Firma auch auf weitere Gemeinden im Enzkreis zugehen will. So würden sich Neuenbürg und Straubenhardt aufgrund des vorhandenen Backbone-Netzes besonders anbieten. „Wir haben großes Interesse daran, das Konzept in weitere Gemeinden zu tragen“, sagt Böker. Auch in Richtung Zweckverband Breitband Enzkreis, mit dem die ersten Verhandlungen über den Ausbau gescheitert sind, sagt er: „Die Türen stehen offen.“

Autor: heg