Im Gemeinderat Engelsbrand wird vor allem ein Radweg zum Streitthema
Engelsbrand. Seit Anfang März laufen die Sanierungsarbeiten in Engelsbrand-Salmbach. Derzeit hinken die geplanten Arbeiten dem Zeitplan um vier Wochen hinterher. Als Ursachen nannte Bauamtsleiter Andreas Herb den verspäteten Baubeginn, Wartezeiten bei der Abschaltung der Starkstromanlagen, Mehraufwand bei Hausanschlüssen und dem Bau der Wasserleitung in der künftigen Kanalstraße. Dennoch zeigt sich Herb optimistisch, dass die Vollsperrung noch zum Ende dieses Jahres aufgehoben werden kann.
„Bei solchen großen Baustellen gibt es immer wieder negative Überraschungen, aber ich bin mit den Fortschritten zufrieden“, so Herb. Sicher ist, dass sich die Kosten von 4,78 Millionen Euro auf 5,02 Millionen Euro erhöhen.
Grünes Licht für Ringschluss
Insbesondere die Einrichtung einer Bereitstellungsfläche für die Baustellenfahrzeuge, neue Abwasserkanäle und die Umlegung der Wasserleitung haben die Kosten erhöht. Im Zuge dessen gab der Rat grünes Licht für einen Ringschluss der Wasserleitung zwischen Friedhof Salmbach und in Richtung Waldstraße. „Somit können wir die Versorgungssicherheit bei Wasserrohrbrüchen in diesem Gebiet garantieren“, erklärte Herb. Die Kosten belaufen sich auf 75.000 Euro.
Großen Gesprächsstoff brachte ein vorgesehener Radweg in Salmbach. Herb machte darauf aufmerksam, dass durch die neue Straßenverkehrsordnung nicht nur ein striktes Halteverbot auf dem Radstreifen gilt, sondern Ladevorgänge ebenso unzulässig sind.
Ein Planer betonte allerdings, dass er keine Möglichkeit für eine andere Radwegverkehrsführung sieht. „Seit der Novelle nehmen die Autofahrer mehr Rücksicht und wir können auf einen Radweg verzichten“, stellte Frank Böckler (CDU) klar. Thomas Kautz (Lebenswertes Engelsbrand) hält es für fraglich, ob man Anwohner aufgrund eines Ladevorgangs kriminalisieren sollte.
Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer unabdingbar
Laut Gerhard Schaudt (CDU) hat sich das Nutzungsverhalten zum E-Bike hin verändert und daher werde der Ort in der Regel meist umfahren. „Wir können nicht wegen zwei Haushalten, die keinen Hof oder Garage haben, den Radweg infrage stellen“, so Christian Fruhner (SPD und Bürgerliste). Manfred Kleile (SPD und Bürgerliste) appellierte, dass ein Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer unabdingbar sei.
Helena Gläser und Wolfgang Reich (beide Grüne Liste) sehen im Radstreifen einen verbesserten Schutz für Fußgänger. Das Gremium entschied sich bei acht Ja-Stimmen, einer Enthaltung und fünf Ablehnungen für die Beibehaltung des Streifens.
