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Engelsbrand -  23.09.2018
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„Klapphill World Challenge“ begeistert Publikum in Grunbach

Mit widrigen Rahmenbedingungen hatten Radfahrer wie Zuschauer gestern beim achten Bergzeitfahren mit „Klapphill World Challenge“ im Engelsbrander Ortsteil Grunbach zu kämpfen. Nicht nur, dass die Strecke auf den letzten 200 Metern überhaupt nicht befahrbar war, da sie derzeit noch aufgerissen und bis Ende Oktober für jeglichen Verkehr gesperrt ist – auch der Wettergott meinte es im Gegensatz zu den vergangenen Jahren nicht ganz so gut mit den Radsportbegeisterten. Es regnete in Abschnitten immer wieder kräftig.

Dazwischen herrschte echte Treibhausatmosphäre. Und dennoch: Knapp 160 Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder gingen in den Kategorien All Bikes, Rennrad, E-Bike und Klapphill an den Start. „Das sind deutlich mehr, als im vergangenen Jahr“, freute sich Organisator Carlo Burkhard. Im Jahr 2017 waren es insgesamt nur rund 100 Teilnehmer gewesen.

Und so starteten pünktlich um 11 Uhr am Bahnhof in Unterreichenbach 71 All-Bike-Fahrer. Darunter auch das Team des TV Salmbach, das schließlich mit 13 Männern und drei Frauen über die Ziellinie fuhr, was sie anschließend in der Eichberghalle im Trockenen gebührend feierten.

Besonders stolz zeigte sich das Team darauf, dass der 71-jährige Hans Christ, ältester Fahrer des Rennens, den Berg in 19 Minuten und 13 Sekunden bezwungen und damit eine gute Platzierung im Mittelfeld erreicht hatte.

Eine andere Gruppe, die auch viel Spaß beim Maroder-Asphalt-Bergzeitfahren hatte, war das Team der Freiwilligen Feuerwehr Tiefenbronn-Lehningen. „Ich bin zum ersten mal vor zwei Jahren mit den All-Bikes das Rennen gefahren“, so Stefan Hoppe, der die Sportgruppe der Freiwilligen Feuerwehr leitet. Gleich sechs Kollegen konnte er motivieren, dem Berg den Kampf anzusagen. Mit Feuerwehr Helmen auf dem Kopf und schwächere Kollegen unterstützend, schafften sie es gemeinsam nach knapp 26 Minuten über die Ziellinie. Hoppe selbst konnte von der Herausforderung an diesem Tag nicht genug bekommen und warf sich nur eineinhalb Stunden nach dem ersten Start in ein buntes Hippi-Outfit mit Peace-Brille auf der Nase und bezwang die Strecke ein zweites Mal.

Jüngster Fahrer bei den Klappies, wie die kleinen Räder liebevoll von ihren Fahrern bezeichnet werden, war der elfjährige Jakob Enzian aus Rutesheim. Er ging als Kurt Klapphammer Junior gemeinsam mit Papa Kurt Klapphammer an den Start und fuhr als 25. nach 24 Minuten und 32 Sekunden über die Ziellinie. Die Energie reichte dabei sogar noch für einen knackigen Schlussspurt aus.

Angefeuert wurden die Fahrer aller Kategorien von zahlreichen Zuschauern, die trotz der widrigen Wetterbedingungen am Streckenrand ausharrten und jeden Pedalritter lautstark über die Ziellinie begleiteten. Besonders viele Sympathien flogen dabei Bernhard und Hanna Foitzik aus Neustadt an der Weinstraße alias Team Sprungschanze zu. Der 63-jährige Klappradfahrer hatte seine fünfjährige Enkelin im Beiwagen dabei. „Das ist unser zweites gemeinsames Klapphill Rennen“, erzählte er stolz kurz vor Start. Dass die beiden schließlich als Letzte über die Ziellinie fuhren, störte dabei weder das Team selbst, noch Zuschauer oder anderen Mitstreiter. Einer leistete sogar auf den letzten steilen Metern des Grunbacher Eichbergs Schützenhilfe, schob das Team an und machte es nach 45 Minuten und 33 Sekunden zu den Siegern der Herzen.

Autor: Yvonne Dast-Kunadt Unterreichenbach/Engelsbrand