Friolzheim will Lärm ausbremsen
Friolzheim. Zur Fortschreibung des Lärmaktionsplans für Friolzheim sind Bereiche im Ortsgebiet neu untersucht worden. Im Lärmaktionsplan aus dem Jahr 2017 war nur die Lärmkartierung für die Bundesautobahn A8 eingeflossen.
„Viele sind durch das Thema tangiert“, erklärte Wolfgang Wahl vom Büro Rapp Trans, der im Gemeinderat die Berechnungen vorstellte. Er führte aus, dass Beschränkungen im Verkehr nur angeordnet werden können, wenn durch den Lärm Gefahren ausgehen, wenn zum Beispiel Lärmpegel von 70 dB(A) am Tag und 60 dB(A) in der Nacht überschritten werden. Die Grenzwerte, bei denen die Ermessensausübung bei der Gemeinde liegt, liegen bei 65 dB(A) am Tag und 55 dB(A) in der Nacht. In Friolzheim machte er von acht untersuchten Bereichen vier Hauptbelastungsbereiche mit Überschreitungen aus. In der Leonberger Straße sind 23 Wohngebäude mit Pegelwerten von über 70 dB(A) betroffen, der Ermessensbereich von 65 dB(A) trifft sogar 45 Gebäude. Nachts sind 31 Gebäude mit über 60 dB(A) betroffen und beim Pegelwert von 55 dB(A) sogar 56 Gebäude.
Auch in der Wimsheimer Straße und in zwei Bereichen der Pforzheimer Straße machte er betroffene Gebäude aus. Als Maßnahmen hielt er den Flüsterbelag für eine langfristige Möglichkeit. Ein wirksames Element, das sich zeitnah umsetzen lasse, sei die Verringerung des Tempos von 50 auf 30. Dies brächte auch eine verbesserte Verkehrssicherheit an.
Das Gremium einigte sich darauf, Wirkungsanalysen bei Tempo 30 für die betroffenen Straßenbereiche und für die Heimsheimer Straße aufstellen zu lassen sowie für die Wirkung von leiserem Oberflächenbelag. Der Vorschlag zur Öffnung der Autobahn-Betriebsausfahrt wurde mehrheitlich aufgenommen. Diesen hatte Gemeinderat Ferry Kohlmann (CDU/BL) eingebracht, um weniger Verkehr durch den Ort zu führen. Mit den Ergebnissen soll später die konkrete Lärmaktionsplanung erstellt werden.