Friolzheim
Friolzheim -  01.02.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Hoher Wasserverbrauch im Flüchtlingsheim

Friolzheim. Der Friolzheimer Gemeinderat hat die Gebühr für die Nutzung der Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte angepasst. Überrascht zeigten sich die Räte über die hohen Nebenkosten, die durch auffällig starken Verbrauch von Strom und Wasser entstehen.

Gemeindekämmerer Matthias Britsch erklärte, dass die letzte Änderung der Nutzungsgebühren im Jahr 2016 vorgenommen wurde. Bislang wurden pro untergebrachter Person pauschal 180 Euro im Monat erhoben. Nach der neuen Kalkulation schlug die Verwaltung 205 Euro vor. Britsch erklärte, dass die Kosten der Unterbringung nicht nach Quadratmetern kalkuliert werden können, weil die Unterkünfte nicht immer voll belegt sind. Laut Hauptamtsleiter Eberhard Enz sind in der Gemeinde derzeit 33 Personen untergebracht, 30 davon sind Flüchtlinge, drei zählen zu den Obdachlosen.

Ein Raunen ging durch die Reihen der Zuhörer, als Britsch den hohen Wasserverbrauch erwähnte. Von umgerechnet 61 bis 180 Kubikmeter Wasser pro Person war die Rede. Britsch erklärte den extremen Wasserverbrauch unter anderem mit einem inzwischen reparierten Schaden an einer Toilettenspülung. Allerdings sei der Verbrauch von Wasser und Strom weiterhin sehr hoch. Die Kalkulation und Abrechnung für jede Wohnung einzeln zu machen, wie es Gemeinderätin Ellinor Schmidt (FWV) vorschlug, kam beim Kämmerer nicht gut an. Die Gemeinderäte wollten die hohen Nebenkosten aber trotzdem im Blick behalten. „Ich glaube nicht, dass die Bewohner mehrmals täglich duschen“, sagte Gemeinderat Helmut Jentner (FWV). „Der Sache sollte man auf den Grund gehen. Irgendetwas stimmt da nicht.“

Roland Bauer, technischer Leiter, schlug vor, den Wasserzähler auszutauschen, um einen Messfehler auszuschließen. Bürgermeister Michael Seiß machte darauf aufmerksam, dass man bei den Nutzungsgebühren für Obdachlosen- und Flüchtlingsunterkünfte nicht an der Spitze der Kommunen sei, sondern eher mittendrin, und andernorts sogar um 300 Euro erhoben werden. Ferry Kohlmann (CDU/BL) sah die Gebühr bei 210 Euro, da die Kosten vom Landratsamt übernommen werden. Seinen Vorschlag erhob er auch zum Antrag. Ellinor Schmidt (FWV) machte vor der Abstimmung deutlich, dass sie nicht gegen eine Erhöhung sei, sondern gegen die Art der Kostenermittlung. Alle anderen Gemeinderäte stimmten für den Antrag von Kohlmann.

Autor: ck