Schulkindbetreuung in Friolzheim für die Zukunft gesichert
Friolzheim. Der Verein Honigtopf wird die Schulkindbetreuung in Friolzheim auch in Zukunft weiterführen. Nachdem die bestehende Vereinbarung bis zum Ablauf des Schuljahres 2023/2024 läuft, hat der Gemeinderat die Vertragsverlängerung für weitere zweieinhalb Jahre beschlossen.
In der Gemeinderatssitzung gab Kämmerin Pia Hasenmaier einen Überblick über die finanzielle Lage für drei Schuljahre seit dem Jahr 2019. Sie zeigte für die Corona-Jahre sinkende Einnahmen durch ausgefallene Betreuung auf. Durch Zuschüsse durch das Regierungspräsidium Karlsruhe konnte dies kompensiert werden.
Ausgaben steigen an
Im Schuljahr 2021/2022 stiegen die Ausgaben wieder deutlich an. Begründet wurde dies mit Lohnerhöhungen der Mitarbeiter, die Beschäftigung von mehr Teilzeitkräften statt Minijobbern, zusätzliche Neueinstellungen und Kosten für pädagogische Qualifizierungsmaßnahmen. Die beiden Vereinsvorsitzenden Alfred Soltner und Oxana Ikkes erklärten, dass es vor allem nach Corona zu Abwerbeversuchen ihrer Mitarbeiter kam, weshalb man sich für Teilzeitverträge statt Minijobs entschieden habe. Die pädagogische Schulung sei vorausschauend für den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung, der ab dem Jahr 2026/2027 erfolgt. Ikkes machte darauf aufmerksam, dass sich die Kinder seit den Corona-Jahren verändert hätten und sich die pädagogische Schulung jetzt schon bewähre. Kämmerin Hasenmaier führte zusammengerechnet für die drei betrachteten Jahre einen Abmangel in Höhe von rund 13 181 Euro an. Der durchschnittliche Gesamtabmangel, der von der Gemeinde zu tragen ist, lag bei jährlich rund 96 000 Euro.
Seit Beginn der Betreuung durch den Verein Honigtopf im Jahr 2018 stieg die Zahl der betreuten Kinder in der Kernzeit und in der Ganztagesbetreuung zunächst an. Aktuell sind rund 70 Kinder in der Kernzeitbetreuung und 25 Kinder in der Ganztagesbetreuung, wobei die Nachfrage der Ganztagesbetreuung tendenziell abnehmend ist. Auch in der Ferienbetreuung sinkt die Nachfrage leicht.
Rat stimmt Vorschlag zu
Der Gemeinderat stimmte dem Verwaltungsvorschlag zu, den neuen Vertrag mit dem Verein Honigtopf an die Vorgaben der Gemeindeprüfungsanstalt anzupassen. Dabei handelt es sich vor allem um eine Ergänzungsvereinbarung zur Ferienbetreuung. Die letzte dreijährige Vereinbarung endet mit Ablauf des Schuljahres 2023/2024. Das Vertragsverhältnis soll nun mit einer Laufzeit von zweieinhalb Jahren sowie der Verlängerungsoption von einem Jahr abgeschlossen werden. „Das Signal soll sein, dass uns die Schulkindbetreuung lieb und teuer ist“, stellte Bürgermeister Michael Seiß fest. „Abmangel gibt es nicht nur im Kindergarten, sondern auch in der Schulkindbetreuung“, machte er aufmerksam. In Anbetracht des Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung ab dem Schuljahr 2026/2027 sei man zumindest auf einem guten Weg.