60 Millionen Euro Verlust: RKH Kliniken reagieren mit Reformen und Sofortmaßnahmen
Enzkreis/Ludwigsburg. Die Dachgesellschaft RKH Gesundheit sieht sich mit ihren Kliniken in Mühlacker, Neuenbürg, im Landkreis Ludwigsburg sowie in Karlsruhe in einer großen wirtschaftlichen Misere: Unter Anrechnung der vom Land Baden-Württemberg gewährten Soforthilfen in Höhe von 8,5 Millionen Euro erwartet die RKH Gesundheit laut eigener Mitteilung für das Jahr 2024 einen Verlust von rund 60 Millionen Euro. Als Hauptursachen nennt RKH „den Rückgang der stationären Leistungen, Fachkräftemangel, hohe Kosten für Leiharbeitskräfte sowie inflationsbedingte Kostensteigerungen“. Deswegen habe der RKH-Aufsichtsrat Sofortmaßnahmen beschlossen. Zur kurzfristigen wirtschaftlichen Stabilisierung wird die Geschäftsführung beauftragt, ein strategisches Konsolidierungsprogramm mit konkreten Maßnahmen und Schritten zur Ergebnisverbesserung in den jeweiligen Klinikgesellschaften zu erstellen.

Die Geschäftsführung erhielt den Auftrag, eine umfassende standortübergreifende Unternehmens- und Medizinstrategie mit dem Titel „Gemeinsam Gesundheit gestalten“ zu entwickeln. Sie legt Ziele in den Bereichen Medizin, Finanzen, Personal und Infrastruktur und den Fahrplan für die nächsten fünf Jahre fest. „Damit wird der Grundstein gelegt, um die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren und die Wettbewerbsfähigkeit der RKH Gesundheit langfristig zu sichern, resümiert Dietmar Allgaier, Vorsitzender des RKH-Aufsichtsrats.
„Wir planen jetzt, im Einklang mit der aktuellen Krankenhausreform die Leistungsstruktur der einzelnen Standorte zu überprüfen und anzupassen“, sagt Dr. Marc Nickel, medizinischer Geschäftsführer der RKH Gesundheit.
Es solle verstärkt auf ambulante Leistungen gesetzt werden. Die Maßnahmen seien Grundpfeiler für eine Sicherung des Klinikverbunds. Künftig würden auch Klinikgeschäftsführer in der Holding angestellt und in die jeweilige Klinikgesellschaft entsendet.