Abstandsregeln: Polizei kündigt verstärkte Kontrollen am 1. Mai an
„Wir appellieren an die Menschen, den Bollerwagen stehen zu lassen“, sagt Polizeisprecher Dirk Wagner - und trifft dabei einen Nerv vieler Wanderfreunde, die dieser Tradition am 1. Mai nur zu gerne frönen würden. Er kündigt gegenüber der PZ eine verstärkte Präsenz der Beamten an Brennpunkten wie dem Ranntal, dem Enzauenpark und auf dem Enztalradweg an, um die bestehenden Abstandsregeln zu kontrollieren.
Auch die Stadt Mühlacker bereitet sich intensiv auf den 1. Mai vor. Wie Ulrich Saur, der Leiter des Ordnungsamts, auf Anfrage der PZ erklärt, werde man die Präsenz der Citystreife an diesem Tag deutlich erhöhen und im gesamten Stadtgebiet Kontrollen durchführen. „Wir werden mehrere Streifen im Einsatz haben und nicht nur an den neuralgischen Punkten kontrollieren, sondern versuchen, überall präsent zu sein.“ In den vergangenen Jahren war es insbesondere in Mühlhausen sowie am Wullesee zu Vorfällen gekommen (die PZ berichtete).
In diesem Jahr, so Saur, rechne man allerdings schon alleine aufgrund der Corona-Verordnungen nicht mit großen Problemen, sondern mit einem ruhigen 1. Mai. Mehr als zwei Personen, die nicht zum selben Haushalt gehören, dürfen derzeit ohnehin nicht miteinander in der Öffentlichkeit unterwegs sein. „Es gibt außerdem keine Feste und somit auch keine Anlaufpunkte“, sagt Saur. „Wir wollen dennoch auf Nummer sicher gehen und stehen daher in engem Austausch mit der Polizei.“
Schnaps bleibt verboten
Die Stadt Pforzheim verweist bei der Zuständigkeit direkt an die Polizei. Hinweise auf geplante Veranstaltungen gebe es weder für die Stadt, noch für den Enzkreis, bestätigt Polizeisprecher Wagner. Die täglich schon wegen der Corona-Krise erweiterten Überwachungsmaßnahmen würden auch am Mai-Feiertag aufrechterhalten. „Es ist mehr Personal als sonst im Einsatz“, kündigt Wagner an.
In diesem Zusammenhang weisen speziell die Gemeinden Remchingen und Keltern darauf hin, dass trotz der Lockerungsmaßnahmen die Landesverordnungen zum 1. Mai insbesondere auch im Einzugsbereich des Ranntals ihre Gültigkeit haben. Das überaus beliebte Volksfest unter der Federführung des Turnvereins Nöttingen wird in diesem Jahr nicht stattfinden.
Dennoch betont das Pforzheimer Polizeipräsidium, dass dort am Freitag, unabhängig vom Wetter, entsprechende Präsenz gezeigt werde, um die gesetzlichen Vorgaben der Corona-Verordnung zu überwachen. „Einer Wanderung durch das Ranntal steht prinzipiell nichts im Wege, sofern die geltenden Regeln eingehalten werden“, fügt Polizeisprecher Wagner hinzu.
Neben den gebotenen Abstandsrichtlinien dürften allerdings keine Spirituosen mitgeführt beziehungsweise konsumiert werden, heißt es außerdem vonseiten der Polizei, die das Ranntal mit der dortigen Traditionsveranstaltung am 1. Mai als Sonderfall im Enzkreis einstuft. Dabei appellieren die Ordnungshüter auch an die Vernunft und die gegenseitige Rücksichtnahme aller, die den Feiertag gerne in der Natur verbringen möchten.