Heimsheim
Enzkreis -  15.10.2019
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Akustik-Cover auf höchstem Niveau: „Lucky Strings“ begeistern im ausverkauften Löwensaal

Remchingen-Nöttingen. Restlos ausverkauft war der Löwensaal in Nöttingen am Freitagabend – das bedeutet: 130 Zuhörer. Schon im vergangenen Jahr begeisterten die „Lucky Strings“ hier das Publikum. Und das scheint den Leuten in Erinnerung geblieben zu sein: Weil der Andrang so groß war, haben sich die vier Musiker aus dem Enzkreis entschieden, noch ein weiteres Zusatzkonzert am Samstag hinterherzuschieben. Und das war ebenfalls ausverkauft.

Zwei Westerngitarren, Cajon und ein akustischer Bass. Das ist der Grundstock, auf dem „Lucky Strings“ ihre Musik aufbauen. Ohne Elektronik covern sie sich durch die Pop-, Rock- und Funklandschaft der Vergangenheit – das Beste aus vier Jahrzehnten möchte man fast sagen. Und auch die aktuellen Hits werden so ganz neu aufgelegt. Auf den Auftakt „Kids In America“ von Kim Wilde folgt „Hold My Girl“ des britischen Erfolgsstars George Ezra. Statt platter Singer-Songwriter-Romantik zeigen Benjamin Griesch und Niklas Hanke anspruchsvolles Gitarrenspiel. Das Quartett gibt sich keinesfalls mit simplen Pop-Songs zufrieden, sondern wagt sich mit „White Wedding“ von Billy Idol auch an Rock-Klassiker, die nicht im Drei-Akkord-Schema heruntergeschrubbt werden können. Solche Songs spielen auch Bassistin Miriam Raabe in die Hände, deren sattes Spiel die düstere Atmosphäre um die verfehlte Hochzeit perfekt einfängt.

Die Zuschauer lauschen, hin und wieder werden die bekannten Lieder mitgesummt. Man scheint sich hier zu kennen, als säße eine große eingeschworene Familie hier an den Tischen. Der „Lucky-Strings“-Fanclub sozusagen.

Die Band ist hauptsächlich im Enzkreis unterwegs. Alle haben zuvor in anderen Projekten Erfahrungen gesammelt. Hauptsächlich aus dem Party-Coverbereich kommen Roser und Raabe. „Jetzt machen wir Songs, hinter denen wir stehen“, erklärt Roser das Konzept der Gruppe, die seit fünf Jahren besteht. „Den Erfolg hier in Nöttingen können wir uns auch nicht so ganz erklären“, sagt Roser. Vielleicht liegt es am In-Erinnerung-Schwelgen, vielleicht am familiären Charakter, aber mit Sicherheit an der hohen Qualität der eigenen Song-Interpretationen. Wenn eine lokale Band 260 Plätze ausverkauft, muss was dahinterstecken.

Autor: Constantin Hegel