Bauboom spült Geld in Kreiskasse – Kämmerer beleuchtet die Hintergründe
Enzkreis. Fast verdoppelt haben sich die Einnahmen des Enzkreises aus der Grunderwerbsteuer seit 2012. Und auch im laufenden Jahr hat es ganz den Anschein, als könnte der Bauboom in der Region erneut mehr Geld in die Kreiskasse spülen als erwartet.
Dies bestätigt der Finanzdezernent im Landratsamt, Frank Stephan. Mit 10,1 Millionen Euro wurden im Haushaltsplan gerechnet. Ende des Monats Juni wurden aber bereits rund 5,8 Millionen Euro vereinnahmt – sollte sich der Trend so fortsetzen, erwartet den Enzkreis ein neues Rekordjahr.
Einnahmen des Enzkreises aus der Grunderwerbsteuer 2012-2019
Grunderwerbsteuer muss immer dann bezahlt werden, wenn ein Grundstück – bebaut oder nicht – gekauft wird. Sie wird vom Finanzamt einbezogen. Dieses überweist knapp 39 Prozent des Gesamtbetrags an die entsprechenden Stadt- und Landkreise. Der Steuersatz ist Ländersache: In Baden-Württemberg beträgt der fünf Prozent des Kaufpreises.
Dass die Einnahmen derart sprudeln, liege grundsätzlich am Bauboom, sagt Stephan. Geld werde seit Jahren zunehmend in Immobilien angelegt – was die Preise auf dem Markt erheblich steigen ließ. Und ein höherer Kaufpreis bedeute ein höheres Steueraufkommen.
Der Kämmerer blickt optimistisch in die Zukunft, was die Grunderwerbsteuer angeht: „Meine Prognose für die Entwicklung der nächsten Jahre ist, dass sich die Einnahmen auf diesem hohen Niveau stabilisieren, vielleicht sogar noch einmal sachte ansteigen“, sagt er. Baden Württemberg sei wirtschaftlich sehr stark. Es seien viele Arbeitsplätze vorhanden, deretwegen auch Menschen aus anderen Bundesländern zuzögen, begründet er seine Erwartungen.
Baufähiges Land werde derweil immer knapper, der Grundstückswert steige – so schlügen sich Angebot und Nachfrage auf den Grundstücksmarkt und damit auch auf die Steuereinnahmen nieder.
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