Heimsheim
Enzkreis -  18.11.2020
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Beauftragte des Enzkreises machen sich stark für Frauen

Enzkreis. „Gewalt gegen Frauen hat in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wir machen uns stark für Betroffene“, erklären die Enzkreis-Beauftragten für Integration, Isabel Hansen, Gleichstellung, Kinga Golomb, und Behinderte, Anne Marie Rouvière-Petruzzi, anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen am Mittwoch, 25. November. Damit unterstützen sie die Aktion des bundesweiten Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“, die mit dem Aktionsruf „Wir brechen das Schweigen“ auf die Lage von Betroffenen aufmerksam macht.

„Frauen mit Gewalterfahrungen bringen selten den Mut auf, sich selbst an Hilfestellen zu wenden“, berichtet Golomb. Deshalb sei es wichtig, die Möglichkeiten und Angebote in die Öffentlichkeit zu tragen. Ein Baustein sei das Hilfetelefon, das unter (08000) 11 60 16 zu erreichen ist. Hier können sich Betroffene, Bekannte von Gewaltopfern oder Beobachter anonym rund um die Uhr melden. Die Beratung erfolgt in 18 Sprachen. Hansen erklärt: „Bei Geflüchteten, aber auch bei Mi-grantinnen ist die Hemmschwelle, Hilfe zu suchen, oftmals noch höher: Man fühlt sich fremd, unsicher, angreifbar.“ Auch Frauen mit Behinderung seien eine besonders von Gewalt gefährdete Gruppe. „Statistiken machen deutlich, dass jede dritte bis vierte Frau mit Behinderung in ihrer Kindheit oder Jugend sexualisierte Gewalt erlebt. Das ist zwei- bis dreimal mehr als bei Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt“, so Rouvière-Petruzzi. Das Hilfetelefon gebe es in deutscher Gebärdensprache und leichter Sprache.

„Gewalt gegen Frauen darf in der Öffentlichkeit nicht bagatellisiert werden. Denn das führt nur dazu, dass Betroffene sich in ihrer Scham zurückziehen“, erklärt Golomb. Mit „Wir brechen das Schweigen“ schließen sich die drei Frauen dem Appell des Hilfetelefons an. „Damit Frauen endlich aufhören, die Schuld bei sich zu suchen“, so Hansen.

Autor: enz