Corona hat keinen Einfluss auf die Erste-Hilfe-Pflicht
Enzkreis. Nach wie vor gilt: Keine Hilfe zu leisten ist der schlimmste Fehler. DRK-Präsident Wolfgang Kramer erklärt, was derzeit zu beachten ist.
Ärzte in der Region spüren derzeit vor allem anhand der geringen Patientenzahl in ihren Praxen und Kliniken, dass die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus groß ist. Kein Wunder stellen sich deshalb viele Menschen die Frage, ob die gesetzliche Pflicht zur Ersten Hilfe auch in Zeiten des Coronavirus bestehen bleibt.
Der Chirurg und Präsident des Deutschen Roten Kreuzes Pforzheim-Enzkreis, Professor Dr. Wolfgang Kramer, beantwortet diese Frage mit einem klaren „Ja“. Die Pflicht zur Hilfeleistung im Notfall werde allerdings anders als in Normalzeiten bewertet. Beispielsweise rät Kramer davon ab, bei Risikopatienten mit Corona-Symptomen direkte Erste Hilfe zu leisten. „Dieser Personengruppe sollte man lediglich Hilfe unter der Notrufnummer 112 herbeirufen“, so der Mediziner. Denn an erster Stelle stehe immer die eigene Sicherheit.
Prinzipiell ändert sich laut Kramer durch Corona aber kaum etwas. Gewisse Hygienemaßnahmen waren auch vor Corona schon wichtig, denn Einweghandschuhe gehörten immer schon in einen gut gepackten Verbandskoffer. Zu beachten sei aber die Maskenpflicht – und wenn möglich sollte auch der Mindestabstand von 1,50 Meter gewahrt werden. „Dies liegt aber im Ermessen der helfenden Person“, fügt Kramer hinzu.
Wenn näherer Kontakt notwendig ist, zum Beispiel bei Verletzungen, sollten auch Mund und Nase der hilfebedürftigen Person mit einem Tuch abgedeckt und auch das eigene Gesicht geschützt werden, erklärt er.
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