Der Buckel-Ford vom Betzenbuckel
Jetzt ist der Ford fort! Der wohl älteste Dauerparkplatz des Enzkreises ist geräumt. Mitte Januar hatte die „Pforzheimer Zeitung“ für die „Heimatstark“-Serie einen Streifzug über den Betzenbuckel zwischen Friolzheim und Heimsheim unternommen. Bernd Nicklas führte die PZ unter anderem zu einem völlig verrosteten Autowrack zwischen Bäumen und Sträuchern im Kotzengrund. „Meines Wissens steht das schon seit Ende des Zweiten Weltkriegs da“, erklärte der Heimatkundler, der ein französisches Fabrikat vermutete.
Der Bericht und die Bilder wiederum machten den Huchenfelder Karl Höll neugierig: „Ich wollte wissen, was das für ein Auto ist.“ Also machte sich der gelernte Automechaniker gleich auf die Suche. Ohne Erfolg. Erst der zweite Rundgang mit Freundin Doris Reinmuth brachte den Erfolg. „Das war ein bisschen wie Schatzsuche“, erzählt sie.
Am Zylinderdeckel erkannt
Erwartet hatte Höll „den Zeitungsfotos nach vielleicht einen Peugeot 403.“ Gefunden hat er – wie könnte es auf dem Betzenbuckel anders sein – einen Buckel-Ford. „Das habe ich am Zylinderdeckel gleich erkannt“, sagt der 66-Jährige, der 1966 beim Autohaus Merz in Neuenbürg in die Lehre ging: „Auf dem Modell habe ich nämlich noch gelernt.“ Seinen Spitznamen habe der Ford-Taunus, der von 1939 bis 1952 gebaut worden sei, von seiner markanten Karosserieform am Heck, so Höll.
Ausstellfenster und andere technische Details zeigten, dass das Modell vom Betzenbuckel als Luxusausführung 1951 gebaut wurde. „Das Auto hat also das selbe Baujahr wie ich“, stellt Höll lachend fest. Ein nachträglich eingebautes Lenkradschloss verrate ihm zudem, dass das Auto 1962 noch gefahren wurde. „In dem Jahr wurde die Nachrüstung nämlich Pflicht“, so Höll.
Am meisten interessierte ihn aber der Motor. „1200 Kubikzentimeter, 34 PS – ein extremer Langhuber, die Ventile seitlich wie bei einem Rasenmäher“, schwärmt Höll und sein Entschluss steht: „Den will ich wieder zum Laufen bringen!“ Warum? „Rein technisches Interesse. Ich will wissen, wie viel Drehmoment der hat.“
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