Heimsheim
Heimsheim -  13.12.2018
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Ehemalige Rathauschefs lernen Heimsheimer Gefängnis kennen

Heimsheim. Unter guter Beteiligung aus dem Bereich Enz- und Albtal besuchten die früheren Bürgermeister aus dem Kreis Calw und ihre Partnerinnen die Justizvollzugsanstalt (JVA) Heimsheim.

Mit viel neuem Wissen über den modernen Strafvollzug wurden sie nach zweieinhalb interessanten Stunden wieder entlassen. Viermal im Jahr kommen sie zu gemeinsamen Unternehmungen zusammen.

Neubulachs früheres Stadtoberhaupt Siegfried Luz hatte als Organisator der Gruppe die letzte von vier jährlichen Begegnungen vorbereitet. Schon in der Einladung wies er darauf hin, dass Handys nicht mit hinter die Gefängnismauern genommen werden dürfen und zum Abgleich mit der Anmeldeliste der Personalausweis nötig ist. Für die ehemaligen Amtsinhaber, ihre Begleiterinnen und die Kollegenwitwen gab es keine mildernden Umstände.

Freundlich begrüßte im Innenbereich der Anstaltsleiter und Chef von 230 Mitarbeitern, Frank Jansen, die über 30-köpfige Gruppe und führte diese – teils unterstützt von seinen Fachleuten – durch die weitläufige Einrichtung. Ein Omnibus mit Gefangenenzellen und Plätzen für fünf Begleiter entpuppte sich als fahrendes Gefängnis. Heimsheim ist nicht nur JVA, sondern auch Strafgefangenen-Transportzentrum des Landes Baden-Württemberg.

Deutlich machte bei der Führung Jansen, dass der Strafvollzug darauf abzielt, die Insassen etwa in den Werkstätten, durch Therapien oder auch durch respektvollen Umgang auf einen möglichst guten Weg nach der Haftentlassung zu schicken. Deshalb sind in der JVA neben 120 uniformierten, unbewaffneten Mitarbeitern 110 in den verschiedensten Bereichen tätig. Meister leiten etwa in der Schreinerei, Druckerei oder sonst einem der Betriebe an.

Sämtliche Einrichtungen machen nach 30 Jahren einen gepflegten, ja fast neuen Eindruck. Auch da werden die gegenwärtig 400 Insassen – darunter 26 „Lebenslängliche“ – je nach Können und Zuverlässigkeit beispielsweise als Maler oder Gartenpfleger eingesetzt.

Bei der Schlusseinkehr der Teilnehmer im „Trollinger“ in Althengstett wurden die Unternehmungen für 2019 festgelegt.

Autor: Hans Schabert