Enzkreis: Stresstest für Böden und Forst in der Region
Enzkreis. Auf diesen Nenner lassen sich die Ergebnisse einer Analyse der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) bringen. „Natur- und Wasserhaushalt in der Region sind schwer beeinträchtigt. Das zeichnet sich immer deutlicher ab“, berichtet der Erste Landesbeamte des Enzkreises, Wolfgang Herz, der beim Landratsamt den Klimaschutz verantwortet. So seien etwa die Böden schon sehr früh im Jahr extrem trocken, Apfelbäume blühten bereits Ende März.
Laut LUBW folgten auf den zweitwärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 ein überdurchschnittlich warmer März und ein sehr warmer April – der zwölfte zu trockene April in Folge. Die Durchschnittstemperatur im März lag 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel, die des April sogar fast vier Grad darüber. Hinzu kommt, dass die Niederschläge ausbleiben: In den Monaten März und April fiel rund 40 Prozent weniger Regen in Baden-Württemberg als im langjährigen Mittel.
„Auch in der Landwirtschaft macht sich der Wassermangel stark bemerkbar. Besonders bei der Wintergerste und auch beim Roggen ist es fraglich, ob die Bestände diesen Stress ohne Ertragsverluste kompensieren können“, erläutert die stellvertretende Leiterin des Landwirtschaftsamts, Corinna Benkel.
Dem Wald setzen Dürre, Hitze und Schädlinge massiv zu. Laut LUBW sind 43 Prozent der Waldfläche im Land deutlich geschädigt, nur noch ein Viertel der Bäume sei gesund. Jede Baumart hat bestimmte Ansprüche an die Temperatur und die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Manche vertragen strenge Winter, während andere besser mit Trockenheit umgehen können. „Auf jeden Fall wird der inzwischen unbestrittene Klimawandel einen neuen Konkurrenzkampf zwischen den Baumarten entstehen lassen“, sagt der zuständige Dezernent Daniel Sailer.