FDP-Kritik: Hohe Einsatzzahlen in Pforzheim und Enzkreis erschweren Einhaltung des Rettungsdienstplans
Pforzheim/Enzkreis. Stark gestiegen ist die Zahl der Rettungsdiensteinsätze im vergangenen Jahr im Rettungsdienstbereich Pforzheim/Enzkreis, teilen der FDP-Landtagsabgeordnete Erik Schweickert und dessen Pforzheimer Kollege und Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Hans-Ulrich Rülke, mit. So musste der Rettungsdienst 2022 insgesamt 33.615 Mal ausrücken, nachdem es im Vorjahr nur 29.715 Einsätze gegeben hatte.

Relativ konstant blieben demgegenüber die Einsätze der Notärzte. Diese erreichten 2022 zwar mit 8762 Einsätzen ebenfalls einen Höchststand, bewegten sich allerdings nur leicht über dem vormaligen Fünf-Jahres-Hoch von 8649 (2019.
Die beiden Liberalen wollten in ihrer Anfrage zudem wissen, in wie vielen Fällen die am 10. Mai vom Verwaltungsgerichtshof gekippte Hilfsfrist von 12 Minuten im Vergleich zur alten 15-Minuten-Frist eingehalten werden konnte. Hier zeigte sich: Während die 15-Minuten-Frist zwischen 2018 und 2022 durchgehend sowohl vom ersteintreffenden Rettungsmittel wie auch von den Notärzten in immerhin mehr als neun von zehn Fällen eingehalten werden konnte, traf dies bei der 12-Minuten-Frist nur noch in 76,9 Prozent (Notärzte 2022) bis bestenfalls 83,9 Prozent (ersteintreffende Rettungsmittel 2020) zu.
Gerade die stark gestiegenen Einsatzzahlen machten sich hier zusätzlich bemerkbar, denn 2022 wurde die 15-Minuten-Frist durch die ersteintreffenden Rettungsmittel nur in 92,6 Prozent erreicht, was einen Negativrekord in den zurückliegenden Jahren darstelle. Bei der 12-Minuten-Frist fiel die Quote mit 79,8 Prozent zum ersten Mal unter 80 Prozent.
„Es zeigt sich hier auf fatale Art und Weise, wie schlampig die Änderungen am Rettungsdienstplan im Innenministerium umgesetzt wurden. Es reicht nicht, einfach nur die offiziellen Zielvorgaben zu ändern, die Strukturen müssen sich dem ebenfalls anpassen“, kritisiert Schweickert.