Heimsheim
Enzkreis -  17.09.2020
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Finanzspritze für Busse und Bahnen: So viel Geld fließt aus Stuttgart nach Pforzheim

Enzkreis/Pforzheim. Wegen Corona sind die Fahrgastzahlen des ÖPNV seit Mitte März eingebrochen. Das Land Baden-Württemberg hat jetzt einen Rettungsschirm von 125 Millionen Euro gespannt, der am Mittwoch an die Verkehrsverbünde ausgezahlt wurde. 1,77 Millionen Euro davon landeten in Pforzheim und dem Enzkreis.

Das Ministerium unterstütze die Verkehrsunternehmen damit tatkräftig, die Verluste aufgrund des Rückgangs der Fahrgastzahlen von März bis Juni auszugleichen, schreibt das Verkehrsministerium in einer Pressemitteilung. Der zuständige Minister Winfried Hermann (Grüne) sagt: „Mit dieser Zahlung stellen wir sicher, dass der Bus- und Bahnbetrieb weiterlaufen kann. Für viele Verkehrsunternehmen waren die Monate seit März von großer Unsicherheit und Überlebenssorgen geprägt. Gemeinsam mit dem Bund haben wir daher einen großen Rettungsschirm aufgespannt.“

In Pforzheim scheint das zu funktionieren: Mit dem Geld für die Monate März bis Juni seien laut VPE-Pressesprecherin Selma Cantürk 90 Prozent der Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen in der Region gedeckt. Das Geld sei am Donnerstag direkt an die Betriebe weitergeleitet worden.

1,77 Millionen Euro haben die Verkehrsunternehmen aus Pforzheim und der Region für den Wegfall der Einnahmen vom Land Baden-Württemberg erhalten.

Auch wenn mittlerweile wieder mehr und mehr Menschen in Bus und Bahn einsteigen, seien nach wie vor „deutliche Einnahmerückgänge gegenüber dem Vorjahresniveau“ zu verzeichnen. Das gibt auch die Stadt Pforzheim in einer Beschlussfassung für den Werkeausschuss am Montag, 21. September, bekannt. Deshalb werden jetzt von Stadt und Enzkreis schon die vertraglichen Rahmenbedingungen für ein zweites Geldpaket des Landes geschaffen. Bis Ende September muss der neue Antrag raus – mit der zweiten Auszahlung rechnet der VPE dann bis Ende November.

Denn der erste Förderantrag war auf Ende August terminiert. Weil sich die Fahrgastzahlen aber nur langsam erholen, muss direkt ein zweites Paket geschnürt werden. Das Geld soll allerdings nicht mehr an die Verbünde direkt, sondern an die Stadt Pforzheim und den Enzkreis ausgezahlt werden, die die Mittel dann an die Betriebe weiterleiten. Für das Stadtgebiet sind das: Binder Reisen, Reise- und Verkehrsgesellschaft Seitter, Richard Eberhardt und Regionalbusverkehr Südwest (RVS).

Wie viel Geld im neuen Paket stecken wird, ist bisher laut dem Pressesprecher der Stadt Pforzheim, Philip Mukherjee, noch nicht bekannt. Stadt und Enzkreis selbst werden kein Geld zur Verfügung stellen, macht er klar. Es handele sich um Mittel von Bund und Land für die „pandemiebedingten Mindereinnahmen“. Zuvor waren diese Zuschüsse von der Europäischen Kommission genehmigt worden. Sie werden für den Zeitraum von September bis Dezember 2020 ausgezahlt.

Autor: heg