Fördermittel in Millionenhöhe fließen in den Enzkreis und den Kreis Calw
Enzkreis/Kreis Calw. Aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum erhalten Gemeinden im Enzkreis und im Kreis Calw hohe Summen. Wie Stefanie Seemann, Landtagsabgeordnete der Grünen aus Mühlacker, mitteilt, gehen insgesamt 383.780 Euro an Enzkreis-Kommunen. Der Calwer Landrat Helmut Riegger teilt mit, dass der Kreis Calw 3,1 Millionen Euro erhält.
Im Enzkreis geht die Förderung unter anderem an Neuhausen (140.525 Euro), Tiefenbronn (46.820 Euro) und Wurmberg (9090 Euro) zur Unterstützung ihrer Infrastruktur. „Wir wissen, dass unsere ländlichen Regionen vor Herausforderungen stehen“, erklärt Seemann. Deshalb habe die Landesregierung das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) noch einmal um zehn Millionen Euro aufgestockt: von 90 auf nunmehr 100,2 Millionen Euro. Es sei die bislang höchste Gesamtfördersumme des Programms. Ein Schwerpunkt liegt weiterhin auf Wohnen und Bauen: Mit etwas mehr als der Hälfte der Summe unterstützt Grün-Schwarz Innenentwicklung und Wohnraum. Einen Förderzuschlag erhalten Projekte, wenn Holz verwendet wird.
20 Kommunen im Kreis Calw
Eine starke Infrastruktur vor Ort ist ein zentraler Standortfaktor. Gemeinden, die Bäckereien, Metzgereien, kleine Handwerksbetriebe und Gasthäuser unterstützen, werden deshalb bevorzugt gefördert. Auch für Unternehmensentwicklung und Arbeiten im Ländlichen Raum sind viele Projekte bewilligt worden. Seemann: „Wir wollen, dass unsere Ortskerne lebendig und lebenswert bleiben. Dazu gehört wohnortnahe Versorgung und wohnortnahes Arbeiten.“ Besondere Akzente setze die Sonderlinie Dorfgastronomie: 96 Betriebe werden mit neun Millionen Euro unterstützt. „Das vergangene Jahr war hart für die Gastronomie. Dabei sind gerade im ländlichen Raum die Gaststätten Orte der Begegnung“, sagt Seemann. Man wolle ihnen eine Perspektive bieten. Der Landkreis Calw erhält 3,1 Millionen Euro Fördermittel. Dadurch können insgesamt 44 Projekte umgesetzt werden. Die Projekte werden in 20 der 25 Kommunen im Landkreis umgesetzt und insgesamt werden dadurch über 20 Millionen Euro Investitionen ausgelöst und etwa 70 Arbeitsplätze geschaffen. „Die Entscheidung ist eine Nachricht, die dem Wirtschaftsstandort Calw Mut macht. Ich freue mich sehr, dass trotz der Corona-Pandemie im Landkreis weiter investiert wird. Da sind wichtige Existenzgründungen, Erweiterungen und Standortverlagerungen dabei“ so Landrat Helmut Riegger. Darüber hinaus werden Projekte aus dem Bereich „Wohnen“ unterstützt. Das beinhaltet die Aktivierung innerörtlicher Potenziale durch die Reaktivierung oder Umnutzung ungenutzter Bausubstanz, Modernisierung sowie Sanierung von Wohnraum oder auch Abbrüche von baufälligen und maroden Gebäuden. Ein diesjähriges Vorzeigeprojekt ist das „Bohnenbergerareal“ in Bad Teinach-Zavelstein. Hier werden von einer Investorengemeinschaft fünf neue Wohnungen sowie ein kleiner Dorfladen mit Automatenlösung gefördert.