Führungslose Landfrauen aus Heimsheim bangen um ihre Existenz
Heimsheim. Die Landfrauen der Schleglerstadt sind auf der Suche nach einer neuen Vorsitzenden. Findet sich diese nicht, dann wird in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Anfang März über die Auflösung des Landfrauenvereins Heimsheim entschieden.
Doch noch hofft Schriftführerin Marlene Hermann-Baudisch, dass es nicht soweit kommt und sich eine Frau findet, die das Amt übernimmt. "Es gibt eine vage Aussicht, doch noch müssen wir auf allen Schienen trommeln", berichtet sie.
Derzeit führt Ursula Kastl, die den Verein zehn Jahre lang geleitet hat und jüngst den Vorsitz abgab, das Amt der Vorsitzenden kommissarisch weiter. Denn vakant ist auch der Posten der Stellvertretung.
Schwierigkeit mit der Überalterung
"Wir sind überaltert", sagt die 69-jährige Schriftführerin, die auf etwa zehn jüngere Mitglieder unter 50 Jahren verweist. Das Problem: Jede dieser Frauen hat Familie und Beruf.
Doch die Schwierigkeit mit der Überalterung habe längst nicht jeder Landfrauenverein. Als Beispiel für ein junges Team nennt Hermann-Baudisch die Landfrauen von Königsbach.
Auch ein Imageproblem sei nicht zwingend die Ursache für die Vakanzen im Vorstand, denn gesellschaftliche Themen wie Hebammen auf dem Land oder Gleichberechtigung fänden ebenso Anklang wie Nudeln selbst zu machen oder Backtage im Backhaus.
Auch verweist die Schriftführerin auf Themen und Ausflüge zu schönen Gärten oder zu Samenherstellern, die ebenfalls erfolgreich und beliebt seien.
Menschen wollen sich nicht mehr an feste Strukturen binden
Häufig sei nicht ein angestaubtes Image das Problem, sondern dass sich Menschen nicht mehr an feste Strukturen in Vereinen binden wollen. In der Hauptversammlung der Landfrauen appellierten die Geschäftsführerin des Landesverbandes, Beate Krieg, die Kreisvorsitzenden Evelyn Schweikert und Ulrike Ziegler sowie Kreisgeschäftsführerin Eveline Mandel an die Landfrauen, Verantwortung zu übernehmen.
Sie stellten heraus, dass es neben der Arbeit immer auch ein Zugewinn für die eigene Persönlichkeit bedeute, sich in einem Verein einzubringen. Außerdem sei es möglich, dass sich mehrere Frauen das Amt der Vorsitzenden teilen. Denn dahin gehe die Entwicklung. Auch müsse die Vorsitzende nicht zwingend aus Heimsheim kommen, sondern gerne auch von außerhalb.
Interessentinnen können sich telefonisch unter (07033) 35372 bei Ursula Kastl melden.