Gefahr auf dem Grünland: Wie man die Ausbreitung bestimmter Arten bekämpfen kann
Enzkreis. Die Ausbreitung des giftigen Jakobskreuzkrautes entwickelt sich zum Problem für Landwirtschaft und Grünland. Das Gift der Pflanze kann die Gesundheit von Pferden, Kühen oder Schafen beeinträchtigen und die Verwertung von Heu unmöglich machen. Betroffene Weideflächen werden dann oft nicht mehr genutzt. Wie schütze ich mein Grünland vor dem Kraut sowie problematischen Neophyten, also gebietsfremden Pflanzenarten?
Diese stellen eine große Bedrohung von heimischen Pflanzen dar und sind teilweise nur schwer bekämpfbar. In einem Online-Vortrag des Landwirtschaftsamtes stand die Expertin Kerstin Grant vom Landwirtchaftlichen Zentrum Baden-Württemberg Rede und Antwort. Die über 60 Teilnehmer setzten sich zusammen aus Landwirten, Streuobstwiesenbesitzern, Pferdehaltern und Interessierten. Grants lebendiger Vortrag machte deutlich, dass durch gekonnte Bewirtschaftung ein Überhandnehmen der giftigen Pflanzen kontrolliert und vermieden werden kann. Wichtig dabei ist ein dichter Pflanzenbestand ohne Lücken, die das Jakobskreuzkraut gerne zur Verbreitung nutzt. „Wichtig ist auch die Unterscheidung zum Wasser-Kreuzkraut, da die beiden Arten unterschiedlich reguliert werden müssen“, so Grant. Durch ihre bildreiche Darstellung wurden Unterschiede anschaulich erklärt. Im ganzen Enzkreis ist die giftige Pflanze vertreten. „Die Regulierung ist ein mehrjähriger Prozess, aber es lohnt sich, dranzubleiben“, appellierte sie an die Zuschauer.
Heinrich Elwert, Sachgebietsleiter des Straßenbetriebsdienstes Enzkreis, verdeutlichte die Maßnahmen der Straßenmeisterei. „Wir arbeiten eng mit dem Landwirtschaftsamt zusammen, um eine wirkungsvolle Bekämpfung zu erreichen. Wir sind auch dabei, die Bauhöfe für das Thema zu sensibilisieren“, so Elwert. Thomas Köberle vom Landschaftserhaltungsverband Enzkreis erläuterte die Schwierigkeiten mit invasiven Pflanzenarten, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume und Ökosysteme beeinträchtigen. Zu den problematischen Neophyten zählen beispielsweise die Kanadische Goldrute, Indisches Springkraut, Japanischer Staudenknöterich oder Riesen-Bärenklau. „Während das Springkraut gut bekämpfbar ist durch Mahd, stellt der Staudenknöterich das größte Problem dar“, so Köberle. Beim Austausch mit den Zuhörern wurden Fragen geklärt und konkrete Beispiele besprochen.