Heimsheim
Heimsheim -  26.09.2018
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Geigenvirtuosin Anna Markova in Heimsheim

Heimsheim. „Die Königin der Musikinstrumente ist in Europa die Orgel. In Russland hat diese Position allerdings die Violine inne.“ So eröffnete der russische Kulturjournalist und Gitarrist Gennady Kuznetsov im Heimsheimer Schlosssaal den Konzertabend „lebendige Klassik“.

Es folgte ein Parforceritt durch die Geschichte des Instruments. Zu Beginn spielte die in Kasachstan geboren und in Bremen lebende Geigenvirtuosin Anna Markova eine Solopartita von J.S. Bach. Dann ging es mit einer Folia zurück ins 16. Jahrhundert. Allerdings spielte Markova keine komponierte Folia von Corelli oder Lully, sondern improvisierte einfühlsam und virtuos ihre eigene Folia, wobei sie von Kuznetsov an der Gitarre begleitete.

Neben bekannten Werken wie dem Capriccio Nr. 21 des Geigenvirtuosen Niccolo Paganini (1782-1840), das das Publikum lautstark bejubelte, erklangen eher selten gespielte Werke wie eine Fantasie für Violine ohne Bass von Georg Philipp Telemann und ein Capriccio des polnischen Geigenvirtuosen Karol Lipiski.

Interpretation und Improvisationen über georgische und russische Lieder folgten. Nach einer der Tangoetüden aus Astor Piazollas Spätwerk von 1987 improvisierte Markova über Paganinis „Karneval in Venedig“, nachdem Kuznetsov mit dem Publikum zuvor das Thema sang: „Mein Hut der hat drei Ecken …“. Als Zugabe gab es den russischen Klassiker „Dorogoi dlinnoju“ von 1920, besser bekannt als „Those Were The Days“, den das Publikum begeistert mitsang. Ein gelungener Konzertabend für alle Beteiligten. vs