Glanzvolles Konzert der Stadtkapelle
Heimsheim. Mit einem furiosen Abschlusskonzert, das zugleich das Jubiläumskonzert zum 100. Geburtstag des Musikvereins war, nahm die Stadtkapelle Heimsheim am Samstagabend die Zuhörer mit auf eine fantastische Zeitreise durch das Jahrhundert.
An Bord holte sich der Verein die professionelle Musicaldarstellerin Valerie Link, die in Hamburg, Berlin und Stuttgart Erfolge feierte.
Grund zum Feiern hatte auch die Stadtkapelle, die anlässlich des hundertjährigen Bestehens mit der „Pro-Musica-Plakette“ ausgezeichnet wurde, die der Bundespräsident verleiht und die Bürgermeister Jürgen Troll den Vorsitzenden Klaus Wiedemann und Brigitte Schönfelder für die Pflege der instrumentalen Musik überreichte. Für den ersten Konzertteil stimmten die Musiker im Vorfeld über die Lieblingstitel vergangener Jahreskonzerte ab, darunter die Fanfare für die olympischen Sommerspiele 1988 in Südkorea. Zu einem Höhepunkt wurde die sinfonische Komposition „Die Hexe und die Heilige“, die in die finstere Zeit des Hexenwahns führte. Gespickt mit vielen musikalischen Raffinessen, ungewöhnlichen Taktwechseln, Rhythmuskomponenten und gregorianischen Klängen wurde die Mystik erleb- und spürbar. Natürlich durften auch Melodien aus „Starlight Express“ oder aus James Bond-Filmklassikern nicht fehlen. „Der zweite Konzertteil, der unter dem Motto Zeitreise steht, lebt von seiner außerordentlichen Vielfalt und Kurzweil“, kündete Janina Bär an, die charmant durch den Abend führte und obendrein im Orchester Querflöte spielt. Die Musikerin sollte rechtbehalten. Die Reise durch das Jahrhundert begann mit Schlager- und Filmmusik der 1930er und 40er Jahre. Zum Hörerlebnis unter Dirigent Alexander Heinz wurde da nicht nur „Ein Freund, ein guter Freund“, sondern Pia Reibe, Henrik Petersen und Patrick Wöhnl erinnerten mit einer speziellen Choreografie an den Film „Die Drei von der Tankstelle“.
Musical-Sängerin Valerie Link verzauberte das Publikum mit „As time goes by“ aus dem Filmklassiker „Casablanca“, mit „The girl from Ipanema“ oder dem Titel von Rosenstolz „Ich bin ich“. Russischer Jazz präsentierte das Orchester glanzvoll mit „The second waltz“ und den Solisten Brigitte Schönfelder am Saxophon und Andreas Vogel an der Posaune. Die Stimmung von Michael Jacksons „Thriller“ transportierten im anspruchsvollen Arrangement von Miho Hazama vor allem die Flöten. An der Solo-Flöte brillierten Silvia Schradi und Andrea Tietze. Fans von Matthias Reim kamen mit „Verdammt ich lieb‘ dich“ und die jüngere Generation mit „No Roots“ auf ihre Kosten. Das Jugendorchester – letztmals in Kooperation mit Tiefenbronn und Mühlhausen – beeindruckte unter anderem mit „Die Schöne und das Biest.“