Heimsheim
Heimsheim -  19.04.2020
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Großprojekt macht Ärger: Heimsheim über Kreuz mit Planern

Heimsheim. Erd- und Aushubarbeiten für den Neubau des Bauhofs werden über eine Viertelmillion Euro teurer. Gemeinde setzt Controller ein.

Der Bürgermeister der Gemeinde Heimsheim, Jürgen Troll, genehmigt zähneknirschend per Eilentscheidung den Nachtrag von über 252500 Euro für das Gewerk Erd- und Ausbauarbeiten für den Neubau des Bauhofs mit Vereinsheim. Doch der Ärger auf die Planer ist deutlich spürbar.

„Die aktuelle Situation und die erneuten Verzögerungen und Kostensteigerungen sind aus Sicht der Verwaltung nicht zufriedenstellend. Nach den bisherigen Erfahrungen hält es die Verwaltung für dringend geboten, einen externen Sachverständigen mit einem Controlling zu beauftragen“, heißt es in der Gemeinderatsvorlage weiter. Denn bei der Bauanlaufbesprechung Mitte März wurde festgestellt, dass aus verschiedenen Gründen über 2000 Kubikmeter mehr Bodenaushub anfallen wird, als ursprünglich geplant. Dieser kann auch nicht wiederverwendet und muss stattdessen teuer entsorgt werden. Noch ein weiteres Ärgernis kam hinzu: Es wurde festgestellt, dass eine Bodenklasse vorhanden ist, die deutlich höhere Deponiekosten verursacht. Das von der Stadt Heimsheim beauftragte Architekturbüro hatte jedoch eine günstigere Bodenklasse ausgeschrieben, obwohl das Bodengutachten bereits entsprechende Hinweise enthalten hätte.

Insgesamt liegt nun ein Nachtragsangebot des Erd- und Aushubunternehmens in Höhe von rund 276000 Euro vor. Auch verschiedene Alternativen wie der Wechsel der Deponie und die Ablagerung eines Teils des Aushubs auf dem Nachbargrundstück seien geprüft und aus wirtschaftlichen Gründen verworfen worden. Durch Verhandlungen mit der Erddeponie konnten die Kosten zwar um 23600 Euro reduziert werden, doch es bleibt ein Nachtrag von über einer Viertelmillion Euro.

Zustimmung der Behörde nötig

Von Seiten der Architekten wird nun zur weiteren Kostenreduzierung eine Anhebung des Bauhofs um 50 Zentimeter vorgeschlagen. Dies sei auch mit dem Statiker überprüft worden und führe geschätzt zu einer Einsparung von rund 50000 Euro. Die Crux: Diese Veränderung ist jedoch von der Zustimmung der Genehmigungsbehörde abhängig. Falls die Behörde grünes Licht gibt, soll der Bauhofneubau nun um einen halben Meter angehoben und das Nachtragsangebot entsprechend reduziert werden. Auch dies entschied Bürgermeister Jürgen Troll per Eilentscheidung.

Für die Aufgabe des Controllings für das Bauprojekt wird nun ein Architekturbüro beauftragt, dass dem Gemeinderat bereits durch die Sanierung des Lehrschwimmbads und aus den Brandschutzmaßnahmen in der Ludwig-Uhland-Schule bekannt ist. Vor den Eilentscheidungen des Bürgermeisters wurden im elektronischen Verfahren der Gemeinderat um sein Votum gebeten. So stützt sich die Eilentscheidung von Jürgen Troll auf das Votum von 15-Ja-Stimmen.

Autor: fux