Grüne Kreisräte diskutieren Soziales
Beim Treffen der Grünen Kreistagsfraktion stand das Thema Sozialpolitik im Mittelpunkt. Als Gast empfing die Fraktion dazu den Pforzheimer Caritas-Chef Frank-Johannes Lemke, der als Sprecher der LIGA der freien Wohlfahrtsverbände in Pforzheim und im Enzkreis als erfahrener regionaler Praktiker und Fachmann gilt, heißt es in einer Pressemitteilung.
Dieser hatte sich in einem aktuellen Positionspapier zur Sozialpolitik vor Ort für neue Regeln der Zusammenarbeit zwischen Trägern und Auftraggebern ausgesprochen. Hier spielt die Bezahlung der Mitarbeiter nach Tarif eine wichtige Rolle, wie auch Joachim Wildenmann, Rat aus Birkenfeld, anmerkte: „Wir müssen im Kreistag bei Ausschreibungen auch die Tariftreue der Anbieter einfordern.“ Dieser Aussage konnte Lemke, der als Geschäftsführer rund 80 Prozent seiner Kosten im Personalbereich angesiedelt hat, nur zustimmen. „Wettbewerb ist auch im sozialen Bereich eine gute Sache, er muss jedoch unter fairen und transparenten Bedingungen ablaufen“, diese Aussage von Kreisrat Hasan Özer aus Mühlacker, der sich aufgrund seiner Mandate sehr gut mit kommunalen Krankenhäusern und ihrer privaten Konkurrenz auskennt, fand breite Zustimmung. Die Sorge über zunehmende Bürokratie war ein weiteres Thema des Treffens. „Die Qualität der Arbeit muss im Mittelpunkt stehen, nicht eine Vielzahl von Zahlen und Statistiken,“ führte die Grünen Fraktionssprecherin Elisabeth Vogt aus und bekam dafür lobende Worte von Lemke über die oft deckungsgleichen Ziele beider Seiten. Rätin Christine Danigel hinterfragte die Einzelheiten der neuen Strukturen der Beratungsstellen „Hilfen im Alter“. Dabei soll ein neuer Pflegestützpunkt im westlichen Enzkreis aufgebaut werden. Einig war sich die Runde darüber, dass es bei dem Thema im gesamten Enzkreis steigenden Bedarf gebe. LIGA-Sprecher Lemke sprach sie dafür aus, bei einer Neuorganisation nicht die bewährten Strukturen zu zerschlagen. pm