Heimsheim
Enzkreis -  11.01.2021
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Heiße Phase für Bus-Linien: Diese Woche wird über Vergabe entschieden

Enzkreis/Pforzheim/Kreis Calw. Zu einer Sondersitzung kommt am Mittwoch der Umwelt- und Verkehrsausschuss des Enzkreises online zusammen. Nach dem Vergabe-Debakel und der juristischen Niederlage gilt es, die ehemaligen Linien von Müller Reisen im westlichen Enzkreis neu zu vergeben. Wie berichtet, hatte sich das Busunternehmen dagegen gewehrt, nach der Aufgabe des eigenwirtschaftlichen Verkehrs bei der anschließenden, neuen Vergabe der Linien nicht berücksichtigt worden zu sein – mit Erfolg. Nun soll sich entscheiden, wer die Linien ab dem 1. Februar 2021 bis 10. Dezember 2022 bedienen wird, bevor eine langfristige Vergabe bis Dezember 2030 folgt.

Was die Kreisverwaltung dem Ausschuss vorlegt, ist wenig überraschend: Wie aktuell sollen die Linien weiter von den Unternehmen Richard Eberhardt (Linien 715, 717, 718, 917 und 918) und Omnibusverkehr Engel (Linien 712, 716 und 916) betrieben werden. Das könnte für die Aufgabenträger – den Enzkreis, die Stadt Pforzheim und den Kreis Calw – trotz gegenzurechnender Einnahmen teuer werden: Das Angebot von Eberhardt beläuft sich auf einen Auftragswert von rund 2,84 Millionen Euro, das von Engel auf knapp 1,4 Millionen pro Jahr.

Hartin Müller, Geschäftsführer von Müller Reisen, sah im Zuge der öffentlichen Ausschreibung im beschleunigten Vergabeverfahren keine Chance für dritte Interessierte. Es sei unmöglich gewesen, ein Angebot abzugeben. Zwischen Vergabe und Aufnahme der Verkehre liegen gerade einmal zwei Wochen – in dieser Zeit Personal und Fahrzeuge zu organisieren, sei nicht zu stemmen. „Das ist bewusst so gemacht, damit die, die gerade fahren, es auch weiter tun“, kritisiert Müller: „So katapultiert man alle anderen raus.“

Autor: bel