Hospizdienst Westlicher Enzkreis sucht dringend männliche Sterbebegleiter
Enzkreis/Keltern/Straubenhardt. „Viele Menschen wissen nicht, dass es uns gibt und was wir tun“, stellte Bärbel Maushardt, stellvertretende Vorsitzende des Hospizvereins Westlicher Enzkreis, auf der vergangenen Mitgliederversammlung fest. Sie begrüßte Mitglieder und Gäste und wies auch auf das hin, was die Aufgaben des Vorstandes sind: „Sie sorgen dafür, dass der Laden lautlos läuft.“ Was er wohl auch zur allgemeinen Zufriedenheit tut: Es gab keine Klagen, keine Beschwerden. Obwohl der finanzielle Jahresabschluss erstmals einen Fehlbetrag in Höhe von knapp 1 700 Euro aufweist, wie Schatzmeister Reinhold Varwig ausführte. Die Personalkosten seien gestiegen, die Zuschüsse der Krankenkassen fielen geringer aus als erwartet, um nur zwei Gründe zu nennen.
Im kommenden Jahr aber erhoffe er sich wieder ein ausgeglichenes Ergebnis, so Varwig. „Alles bestens“, kommentierte denn auch Kassenprüferin Inge Baron. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet. „Wir wollen die Menschen nicht allein lassen in ihrer Angst und Trauer“, sagte Heidi Kunz, eine der Einsatzleiterinnen des Hospizdienstes. Dies sei das erklärte Ziel des Vereins. Zusammen mit ihren beiden Mitstreiterinnen, Cornelia Haas und Ute Sickinger (letztere ist neue fest angestellte Palliativfachkraft), gab sie einen Rückblick auf Aktivitäten und Veranstaltungen des Hospizvereins, sowie auf die Tätigkeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter. Es sind derzeit 30, die Sterbende auf ihrem letzten Weg begleiten. Was der Verein aber ganz dringend benötigt, sind mehr Männer. Darüber waren alle Einsatzleiterinnen einig. Männer wünschen sich oft einen Mann an ihrer Seite, wenn der Weg zu Ende geht, so ihre Erfahrung. Bisher sind Frauen deutlich in der Überzahl. Einen Blick „hinter die Kulissen“ gewährte Karlheinz Hildenbrand, der seit Jahren Sterbende begleitet, und aus seiner Tätigkeit berichtete. Selbstverständlich ohne Namen oder Orte zu nennen. Mitarbeiter unterliegen strikter Schweigepflicht. Viele Vereine, Organisationen, Glaubensgemeinschaften und Gemeinden haben den Hospizverein 2018 unterstützt. Hierfür bedankten sich die Einsatzleiterinnen, die auch eine Vorschau auf Kommendes gaben. Unter anderem ist ein Kurs: „Letzte Hilfe“ geplant. Ein Pendant zur bekannten „Erste Hilfe“. Der erste Kurs, der etwa vier Stunden umfasst, war sofort ausgebucht. Zwei weitere sollen folgen.