Heimsheim
Enzkreis -  07.07.2023
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

IHK-Umfrage: Unternehmen im Nordschwarzwald erwarten mehr Aufträge

Pforzheim. Nachdem die Wirtschaft in der Region Nordschwarzwald trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen gut in das neue Jahr gestartet war, hat sich dieser Eindruck auch in der Befragung des Frühsommers bestätigt. Zwar berichten aktuell mit 37 Prozent der regionalen Unternehmen etwas weniger von gut laufenden Geschäften als zu Jahresbeginn, gleichwohl sind es aktuell nur noch fünf Prozent, die von einer schlechten Geschäftslage sprechen.

Der Anteil derer, die von einer befriedigenden Geschäftslage sprechen, hat sich auf 58 Prozent erhöht. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Konjunkturbefragung der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald bei rund 250 Unternehmen aus der Region.

Die Firmen bewerten ihre gegenwärtige Geschäftslage damit sehr ähnlich wie der Durchschnitt der Unternehmen auf Landesebene. Dort geben 40 Prozent die Lage mit gut, 49 Prozent mit befriedigend und 10 Prozent mit schlecht an. Was im Nordschwarzwald zuversichtlich stimmt, sind die Erwartungen für die nächsten zwölf Monate: Mit 26 Prozent gibt eine doppelt so große Zahl an Unternehmen wie zu Jahresbeginn an, dass sie einen steigenden Auftragseingang verbuchen. 35 Prozent – und damit sechs Prozent mehr als zu Jahresbeginn – erwarten steigende Umsätze. 38 Prozent rechnen mit steigenden Exporten. Dieser Wert ist mehr als ein Drittel höher als zu Jahresbeginn.

Doch die Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Unternehmens werden weiter hoch bewertet: Auf Platz 1 landen die Energie- und Rohstoffpreise zusammen mit dem Fachkräftemangel, gefolgt von geringerer Inlandsnachfrage und hohen Arbeitskosten. An Bedeutung gewinnt bei den Risiken die Finanzierungsfrage. Hier hat sich die Anzahl der Benennung als Risiko verdoppelt.

Aus Sicht der Wirtschaft ist die im Bundestag beschlossene Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. „Jetzt ist Tempo in der Umsetzung gefragt, damit die Vereinfachungen sich auch in der Verwaltungspraxis positiv auswirken“, so IHK-Präsidentin Claudia Gläser. „Das bei der IHK angesiedelte Welcome Center Nordschwarzwald weiß aus erster Hand, wie lange die Verfahren zur Gewinnung von internationalen Fachkräften dauern können und vor welchen Problemen die Unternehmen dabei stehen“, so Gläser.

Weiter berichtet sie: „Das Angebot an Veranstaltungen zur Berufsorientierung für Jugendliche ist in Pforzheim, dem Enzkreis und im Süden der Region auf Rekordniveau.“ Dabei könne die IHK zum 31. Mai rund 1,9 Prozent mehr eingetragene Ausbildungsverträge verbuchen als im Vorjahr. „Zusätzlich bringen wir unsere Unternehmen mit neuen Formaten wie dem Fachkräfte-Speeddating in Stellung, um Fachkräfte auch aus anderen Regionen zu gewinnen“, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub. pm

Autor: pm