Inklusion in Kitas beschäftigt den Kreis
Enzkreis. Landratsamt soll Entwurf ausarbeiten, welche Hilfe Einrichtungen bekommen. Fachkräftepool könnte künftig Personal bei Problemen unterstützen.

Der Weg ist noch nicht klar, das Ziel umso deutlicher vor Augen: Der Enzkreis will sich für die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in den Kitas einsetzen. „Jeder soll seine Begabungen und Befähigungen entfalten können“, unterstrich Sozialdezernentin Katja Kreeb in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses. Daniela Kobelt Neuhaus von der Karl-Kübel-Siftung beleuchtete in einem Vortrag das weite Themen- und auch Problemfeld rund um die Akzeptanz und den Umgang mit Unterschieden. Dabei hat die Expertin nicht nur Kinder mit geistigen oder körperlichen Behinderungen im Blick, vielmehr geht es bei der Inklusion auch um den Umgang mit der Vielfalt besonderer Bedürfnisse. Dies umfasst ebenso Sprachbarrieren, kulturelle und familiäre Hintergründe sowie „verhaltensoriginelle“ Kinder. Das Problem sei nicht das Kind, sondern die Umwelt, so Kobelt Neuhaus. Inklusion sei Kopfsache – und noch ein weiter Weg: „Es braucht kompetente Menschen und ein kompetentes System, das bereit ist, sich zu verändern.“
Einen weiteren Schritt in diese Richtung will der Kreis wagen: Einstimmig hat der Jugendhilfeausschuss dem Kreistag empfohlen, sich am 11. Juli für die Erstellung einer Handlungsorientierung auszusprechen. Darin will die Verwaltung Maßnahmen vorschlagen, wie die Kitas beim Thema Inklusion unterstützt werden können. Neben der Vernetzung verschiedener Akteure auf diesem Gebiet, Fortbildungen für Fachkräfte und finanzieller Unterstützung ist ein Ansatz das Bilden eines sogenannten Fachkräftepools, unter anderem bestehend aus Logopäden, Physiotherapeuten und anderen Fachkräften, die die Einrichtungen bei Bedarf gezielt unterstützen können.
Bei der Frage, wo dieses Personal angestellt sein soll – bei einem freien Träger, ähnlich wie bei der Schulsozialarbeit, oder bei der Kreisverwaltung selbst – hat sich bereits jetzt Diskussionsbedarf angedeutet. Verschiedene Varianten sollen geprüft und vorgestellt werden.