Heimsheim
Heimsheim -  23.01.2020
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Instandsetzung des historischen Erbes: Heimsheim erhält fünfstellige Förderung für das Grävenitz’sche Schloss

Heimsheim. Der öffentlich zugängliche Festsaal im Grävenitz‘schen Schloss ist ein beliebter Ort für Hochzeitsfeiern und auch die Gemeinderäte sind während Ratssitzungen von Historie umgeben. Weil es jedoch an einigen Stellen des Deckenbildes bröckelt, sind Instandsetzungsarbeiten nötig geworden. Da kam der Besuch am Mittwoch gerade recht, war er auch überraschend. Zumindest habe man nicht damit gerechnet, wie Bürgermeister Jürgen Troll sagte.

Zu Gast waren Gisela Lasartzyk von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) und Lotto-Regionaldirektor Hubert Gförer. Im Gepäck der Besucher: Ein Fördervertrag über 35 000 Euro. Das Geld soll für die Konservierung und Restaurierung des ikonischen Deckenbildes im Festsaal verwendet werden. Lägen die Gesamtkosten auch höher. Rund 150.000 Euro sollen die Instandsetzungsarbeiten kosten, so sei die finanzielle Hilfestellung mehr als willkommen, wie Bürgermeister Troll sagte. Immerhin habe Heimsheim ein großartiges historisches Erbe, dessen man sich auch bewusst sei. Dieses Erbe trage auch zur Identität der Gemeinde bei. Zudem habe man enormes Glück, dass das Grävenitz‘sche Schloss, das Schleglerschloss und die Zehntscheune überhaupt erhalten geblieben seien: „Heimsheim wurde drei Tage vor Ende des zweiten Weltkrieges fast komplett zerstört. Wie durch ein Wunder sind diese drei besonderen Bauwerke verschont geblieben“, so Troll. Heimsheim sei eine geschichtsträchtige und -bewusste, doch keine über die Maßen wohlhabende Stadt. Umso dankbarer sei die Gemeinde für den Fördervertrag, der im Festsaal überreicht wurde.

Ursula Lasartzyk ist als Ortskuratorin der DSD nach Heimsheim gekommen. Mit hörbarer Faszination sprach sie von der Bedeutung des Grävenitz‘schen Schlosses. So besitze es aufgrund seiner baulichen Gestaltung und besonders seines Deckengemäldes im heutigen Ratssaal eine überregionale Bedeutung. „Mithilfe dieses Fördervertrages der DSD, in dem auch Mittel aus den Erträgen der GlückSpirale eingesetzt sind, können nun die notwendigen Maßnahmen durchgeführt werden“, so Lasartzyk. Diese umfassten Sicherung von Putzen, Schließen von Rissen, Wiederanbindung des Malereimörtels an die Konstruktion, Festigung von Malschichten bei 324 Hohlstellen und die partielle Oberflächenreinigung. Wichtig sei hierbei selbstverständlich die Gewährleistung der Nachhaltigkeit der Instandsetzung und die Erarbeitung eines neuen Klimakonzeptes mit denkmalgerechter Steuerung. So soll das Gemälde auch auf lange Sicht hin erhalten bleiben. „Damit Vergangenheit Zukunft haben kann“, sagte Lasartzyk.

Autor: tr