Heimsheim
Enzkreis -  31.10.2019
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Konjunkturflaute im Nordschwarzwald noch nicht angekommen

Enzkreis/Nordschwarzwald. Die Arbeitslosigkeit im Nordschwarzwald liegt im Landesdurchschnitt. Allerdings hat die Nachfrage nach Fachkräften nachgelassen.

Die Zahl der Arbeitslosen im Nordschwarzwald hat sich im Monat Oktober um 114 auf 10.771 verringert. Gegenüber Oktober 2018 ist die Arbeitslosigkeit dagegen um 629 Mitbürger gestiegen. Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 3,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei drei Prozent.

Derzeit sieht es am regionalen Arbeitsmarkt noch relativ gut aus. Trotz zahlreicher konjunktureller Risiken und teilweise rückläufiger Auftragslage versuchen die Unternehmen ihre Stammbelegschaften zu halten. Immer häufiger kommt dabei das Instrument der Kurzarbeit zum Einsatz, um Entlassungen zu verhindern.

Außerdem zeigen auch zwei zum Jahresbeginn in Kraft getretene Gesetze offenbar ihre erhoffte Wirkung. „Im Bereich unserer Jobcenter konnte durch das neue Teilhabechancengesetz langzeitarbeitslosen Hartz IV-Beziehern eine niedrigschwellige Rückkehr ins Arbeitsleben ermöglicht werden“, sagt Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim. Die Nachfrage nach Arbeitskräften habe im Oktober nachgelassen. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim wurden insgesamt 1139 zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 333 oder 22,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Unter den sieben Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 2,5 Prozent den besten Wert. Es folgen Calw mit 2,6 Prozent, Nagold, Freudenstadt und Horb mit jeweils 2,7 Prozent, Bad Wildbad mit 3,2 Prozent und Pforzheim mit 3,8 Prozent. Die unterschiedlichen Strukturen innerhalb des Agenturbezirkes haben auch im Oktober zu einer großen Bandbreite der Arbeitslosenquoten geführt. Sie liegt zwischen 2,3 Prozent im Enzkreis und 5,5 Prozent im Stadtkreis Pforzheim. Damit hat die Goldstadt, erstmals seit November 2008, den letzten Platz unter allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg verlassen und die rote Laterne an Mannheim (5,7 Prozent) abgegeben.

Im Enzkreis ging die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent zurück. Hinter Biberach (1,9 Prozent) und dem Bodenseekreis (2,2 Prozent) liegt der Enzkreis gemeinsam mit dem Alb-Donau-Kreis, Rottweil und Ravensburg auf Platz drei. Insgesamt waren 2615 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, davon 1602 in der Arbeitslosenversicherung und 1013 (38,7 Prozent) in der Grundsicherung.

Im Landkreis Calw blieb die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Monat September unverändert bei 2,8 Prozent. Insgesamt waren im Oktober 2525 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, davon 1457 (57,7 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1068 (42,3 Prozent) in der Grundsicherung.

Autor: Lothar Neff