Kritische Reaktionen auf positive Bahnbild
Stuttgart/Pforzheim/Enzkreis. Nach langem Streit um neue Züge, Pünktlichkeit und Personalmangel hat Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) den meisten Regionalbahnen ein vergleichsweise gutes Zeugnis ausgestellt. Die Qualität habe sich stark verbessert, bei den Betreibern fielen deutlich weniger Züge aus, sagte der Grünen-Politiker am Montag in Stuttgart. Die Bahnen könnten „allerdings noch pünktlicher und zuverlässiger unterwegs sein“. Probleme sieht das Ministerium vor allem bei Angeboten zwischen Stuttgart und Tübingen sowie bei der Breisgau-Bahn im Großraum Freiburg. In der Vergangenheit waren über die Ausfälle und Verspätungen auch in der Region massive Beschwerden über die Anbieter Go-Ahead und Abellio laut geworden.
Um den FDP-Landtagsabgeordneten Erik Schweickert herum hatten Bahnfreunde eine Qualitätsoffensive für die Residenzbahn angestoßen und auf Verbesserungen im Fahrplan sowie mehr Zuverlässigkeit gedrängt. Schweickert hatte überdies immer wieder Kleine Anfragen an die Landesregierung gesandt und widersprach nun dem Minister erneut: „Ein positives Fazit zur Fahrplanumstellung des Jahres 2019 können wir für die Residenzbahn bis heute weiter nicht ziehen.“
Hermann räumte gestern ein, dass mit dem Start von Go-Ahead und Abellio die Pünktlichkeitswerte zunächst eingebrochen seien. Nach Auffassung des Ministeriums gab es bei Abellio zusätzlich zur Strecke von Stuttgart über Mühlacker und Bretten nach Bruchsal auch stärkere Probleme auf der Frankenbahn. Go-Ahead legte gestern seine Leistungsbilanz für 2020 vor und unterstrich, dass man sich kontinuierlich verbessert habe.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast reagierte verhalten auf die Darstellungen des Ministers. Es reiche nicht, auf Verbesserungen nur zu hoffen.
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