Landesweiter Optimismus im Straßenbau – aber die Region guckt noch in die Röhre
Enzkreis/Pforzheim/Stuttgart. Wichtige Verkehrsprojekte im Land laufen trotz Corona weiter. Ausgerechnet die A8 bei Niefern und Eutingen und Pforzheims Westtangente werden von der Krise aber gebremst.
Es wird fleißig weitergebaut – und die Zeit des krisenbedingt dünnen Verkehrs auf den Straßen soll ausgenutzt werden. Dieses Signal vor allem wollten Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), Ministerialdirigent Andreas Hollatz und Vertreter der Bauwirtschaft im Land um Vizepräsident Mathias Waggershauser gestern bei einer Telefon-Pressekonferenz aussenden. In der Region ist das Bild nicht so uneingeschränkt rosig.
Zwar gibt es Großbaustellen, die normal laufen. Engelsbrands Bürgermeister Thomas Keller bescheinigt das den Arbeiten an der Ortsdurchfahrt Salmbach zum Beispiel. Und das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) gab gestern bekannt, dass die Decke der Landesstraße zwischen Schwann und Ellmendingen ab Montag, 6. April, erneuert wird. Doch die wenigen Projekte, die im Land durch die Coronakrise derzeit ausgebremst werden, finden sich schwerpunktmäßig ausgerechnet im Nordschwarzwald: der ruhende Bau des Arlingertunnels an der Westtangente, die ebenfalls auf Eis gelegte Brücke bei Horb und natürlich auch der weiter verzögerte Ausbau der A8 durchs Enztal.
In allen drei Fällen macht die Abhängigkeit von österreichischen Spezialisten oder Planern Probleme. Denn während eine Lücke bei badischen Baustellen durch das zeitweise Wegbrechen von Arbeitskräften aus dem benachbarten Frankreich mittlerweile mit Passierscheinen gestopft worden sei, so die Bauvertreter, sei Ähnliches mit Österreich derzeit noch nicht ausgehandelt. Die Tunnelexperten, die Brückenspezialisten und im Fall der A8 ein wichtiges Ingenieurbüro stehen derzeit nicht zur Verfügung. Wie lange die Projekte ausgebremst würden, sei derzeit schwer abzuschätzen, so Hollatz.